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Fondsmanager bringen Mehrwert

Magerzinsen steigern Stellenwert von Dividendenstrategien - Reichhaltiges Produktangebot

Fondsmanager bringen Mehrwert

Die Magerzinsen bei sicheren Staatsanleihen haben das Interesse an dividendenstarken Unternehmen zur gleichmäßigen Ertragsgenerierung gesteigert. Die Dividendenrenditen liegen deutlich höher als die Erträge bei Bundesanleihen oder sogar bei Unternehmensanleihen. Das Umfeld für Dividendenstrategien ist also günstig. Aktiv gemanagte Fonds, die in dividendenstarke Aktien investieren, verzeichneten in den vergangenen Monaten Rekordzuflüsse. Sie konnten in den vergangenen Monaten einen Mehrwert für den Anleger erzielen.Von Armin Schmitz, Frankfurt Dividenden haben einen hohen Stellenwert in der Anlagepolitik bekommen. Seitdem die Notenbanken die Zinsen in die Nähe der Nulllinie gedrückt haben, haben die Dividendenrenditen vieler Unternehmen die Erträge von Staatsanleihen übertroffen. Es wundert daher nicht, dass sich auch typische Anleihenanleger den Dividendenperlen unter den Unternehmen zuwenden.Die Dividendenrenditen von 5,7 % wie von Daimler und 7,4 % wie von Deutsche Börse schlagen die Erträge einer zweijährigen Bundesanleihe um Längen. Allein im kommenden Jahr sollen deutsche Unternehmen nach Schätzungen von Experten mehr als 34 Mrd. Euro an ihre Aktionäre ausschütten. Auch in den USA ist das Interesse an den hohen Dividenden bei den Anlegern wieder erwacht. Die hohen Barbestände und Befürchtungen über höhere Besteuerungen haben Unternehmen wie Cisco oder Microsoft, die auf hohen Barbeständen sitzen, dazu veranlasst, die Ausschüttungen anzuheben oder sogar Sonderzahlungen an ihre Aktionäre vorzunehmen.In den USA und Europa wächst das Interesse an Dividendenstrategien, und Dividendenfonds entwickeln sich zu Verkaufsschlagern. So hat in Deutschland der DWS Top Dividende im laufenden Jahr Zuflüsse von 2,8 Mrd. Euro verzeichnet. 2012 investierten die Anleger weltweit mehr als 15 Mrd. Dollar allein in Dividenden-ETF. Ausschüttungen geschätztDie Jagd nach den hohen Dividendenzahlungen ist dabei keine Erfindung der Neuzeit. Bereits seit mehr als hundert Jahren haben die Ausschüttungen der Unternehmen wegen der regelmäßigen Zahlungsströme einen hohen Stellenwert unter den Anlegern. Sie haben einen großen Anteil am Gesamtertrag einer Anlage. Bis zu zwei Drittel des Gesamtertrages sind Untersuchungen zufolge auf die regelmäßigen Ausschüttungen der Unternehmen zurückzuführen. Auf der anderen Seite bilden die Dividenden einen Risikopuffer. Um von dem Potenzial dividendenstarker Werte profitieren zu können, hat der Anleger eine Reihe von Möglichkeiten. Sie reichen von der Direktanlage in Aktien über Fonds bis zu Zertifikaten, die die Dividendenfutures der Terminbörse Eurex abbilden. Recht einfach ist es beispielsweise über einen Exchange Traded Fund (ETF), der sogenannte Dividendenindizes abbildet. Die Auswahlindizes sind auf Unternehmen mit hohen Dividendenzahlungen fokussiert.Ein Beispiel dafür ist ein ETF von iShares (DE0002635273), der an der Wertentwicklung des DivDax, dem Dividenden-Dax, partizipiert. Dieser Index enthält die 15 Unternehmen mit den höchsten Dividendenrenditen im deutschen Leitindex. Die Zusammensetzung wird einmal jährlich den Marktverhältnissen angepasst. Dieser Strategieindex weist über die vergangenen zwölf Monate einen Gewinn von 23,9 % auf. Damit blieb der Indexfonds rund 2,1 Prozentpunkte hinter dem Dax zurück. Über den Dreijahreszeitraum sind es sogar fast 8 Prozentpunkte. Die Rendite betrug 6,9 % p. a. Untersuchungen des Analysehauses Absolut Research zeigen, dass der passive Ansatz gegenüber den aktiv gemanagten Fonds deutlich ins Hintertreffen gerät, je länger der Beobachtungszeitraum dauert. Im Fünfjahreszeitraum gehört der ETF dann zu dem Bereich der schlechtesten 25 % der untersuchten Fonds.Einen echten Mehrwert liefern hier die aktiv gemanagten Fonds. Zu den besten Produkten gehört der von Morningstar mit der Maximalzahl von fünf Sternen ausgezeichnete BL Equities Dividend A (LU0309191491). Fondsmanager Guy Wagner erreichte in den vergangenen drei Jahren eine Rendite von 10,9 % p. a. jährlich. Wegen des Verlustes von knapp 26 % im Jahr 2008 liegt die Fünfjahresrendite bei 4,3 % p. a. Anleger können sich bei diesem Fonds über eine Zwölfmonats-Dividendenrendite von 3,8 % freuen. Der oben erwähnte Verkaufsschlager, der rund 10 Mrd. Euro schwere DWS Top Dividende (DE0009848119), wird von Thomas Schüssler verwaltet. Der Manager verfolgt ein quantitatives Screening, bei dem er die Werte anhand der Dividendenrendite, des Dividendenwachstums sowie der Ausschüttung im Verhältnis zum Gewinn aussucht. Schüssler erreichte in den vergangenen drei Jahren eine Rendite von 38,2 % bzw. 11,4 % jährlich bei einer Volatilität von lediglich 11 %. Über fünf Jahre lag der Ertrag wegen der Turbulenzen 2008 bei lediglich 2,1 % p. a. Die Zwölfmonats-Dividendenrendite lag bei 3,2 %. Jährliche ÜberprüfungUnter den Dividendenstrategien ist auch die “Dogs of the Dow”-Strategie populär. Die in den siebziger Jahren des vorigen Jahrhunderts in den USA entwickelte Strategie wählt zu Jahresanfang die zehn Aktien mit der höchsten Dividendenrendite aus dem Korb von 30 Standardaktien im Dow Jones Index aus. Die Zusammensetzung wird zu Beginn des nächsten Jahres überprüft und das Portfolio mit den Dividendenperlen neu besetzt. Das German-Top Twelve-TR-Zertifikat von der Bank of America Merrill Lynch (DE000ML0C6Z8) macht diese Strategie mit einem vergleichbaren Konzept für den Dax handelbar. Mit einem Gewinn von 5,5 % in den vergangenen drei Jahren blieb diese Strategie deutlich hinter der Rendite der Fonds zurück. Das starre Konzept litt offenbar unter den Verlusten bei den Versorgern und auch den Finanztiteln. Es zeigt sich also, dass die aktiv gemanagten Fonds dem Anleger durch die geeignete Titelauswahl einen Mehrwert bieten können.