Immobilien

"Institutionelle reagieren professionell"

Umfrage: Subprime-Krise wird als Chance gesehen

"Institutionelle reagieren professionell"

Von Thomas List, Frankfurt Institutionelle Investoren reagieren auf die Subprime-Krise mit großer Ruhe und Gelassenheit. Investitionsentscheidungen werden, wenn überhaupt, höchstens auf das kommende Jahr verschoben. Deutschland erlebt als Investitionsziel eine Renaissance, während mindestens 30 % der institutionellen Investoren die Subprime-Krise als Chance sehen, in den USA neu zu investieren bzw. aufzustocken. Versicherungen dominierenDas sind die wichtigsten Ergebnisse einer Umfrage, die die LB Immo Invest bei 30 institutionellen Anlegern in Deutschland durchgeführt hat. Davon waren die meisten (zehn) Versicherungen, gefolgt von Pensionskassen (vier) und Altersvorsorgeeinrichtungen, Sparkassen, Stiftungen und Industrieunternehmen (jeweils drei). Nur fünf der 30 Befragten sind Kunden der Gesellschaft, die zu je einem Drittel der Landesbank Hessen-Thüringen, der HSH N Real Estate AG und der Real I.S. gehört. Immerhin 40 % der Befragten gaben an, die aktuellen Anlageentscheidungen wegen der Subprime-Krise nicht verschieben zu wollen. Weitere 46 % wollen erst im kommenden Jahr zu einem Votum kommen. Sebastian Thürmer von der LB Immo Invest erwartet daher keine dramatische Veränderung im Zeitablauf neuer Analgeentscheidungen. “Es gibt keine Panik. Die Investoren reagieren sehr professionell”, sagte Thürmer der Börsen-Zeitung. Überrascht hat ihn die Renaissance des einheimischen Investmentstandortes Deutschland. Für immerhin 40 % der Befragten sei Deutschland in den kommenden drei Jahren eine bevorzugte Anlageregion. “Institutionelle sehen in Deutschland wohl geringere Risiken als im Ausland. Außerdem sind die Renditen hierzulande im internationalen Vergleich gut.” Stärker gefragt sei nur EU-Europa (57 %), gefolgt von den USA (30 %) und Osteuropa (27 %). “Für uns ist es sehr bemerkenswert, dass mindestens 30 % der deutschen Institutionellen in der Subprime-Krise eine Chance sehen, in den USA neu zu investieren bzw. aufzustocken”, so Thürmer. Offenbar setzten sie nur auf eine Bereinigung und rechneten mit einer mittelfristigen Beruhigung der Lage. Zudem werde der Wechselkurs aus Sicht des Euro als chancenreich angesehen.Bei den Nutzungsarten stehen in den kommenden drei Jahren weiterhin Handel und Büro ganz vorne. Mit deutlichem Abstand folgen fast gleichauf Infrastruktur, Logistik, Seniorenimmobilien, Wohnen, Hotel und Public Private Partnerships. “Wir sehen uns auch durch diese Umfrage in unserer Strategie bestätigt und wollen weiterhin unsere Bausteinfonds beispielsweise mit Wohnungen, Pflegeheimen und seit Neuestem Hotels in Deutschland auflegen”, betonte Thürmer.