Immobilien

Krise verhindert Neuanlagen

Sal. Oppenheim: Institutionelle erhöhen ihre Immobilienquote

Krise verhindert Neuanlagen

tl Frankfurt – Institutionelle Investoren setzen verstärkt auf indirekte Immobilienanlagen. Dabei sind Einzelhandelsobjekte beliebter als Büros. Die aktuelle Zurückhaltung bei Neuanlagen wird nur zwei bis drei Monate andauern. Diese Ansicht vertrat Wolfgang Schäfers, Leiter Immobilieninvestmentbanking bei Sal. Oppenheim und Inhaber des Lehrstuhls für Immobilienmanagement an der Universität Regensburg. Die Immobilienquote der institutionellen Investoren, also Versicherer, Pensionskassen und Versorgungswerke, wird nach einer Studie von Ernst & Young Real Estate von aktuell 6,6 % auf 7,4 % im kommenden Jahr zunehmen. Dabei gibt es einen klaren Trend von direkt gehaltenen Objekten (3,6 % nach 3,7 %) zu indirekten Investments (3,7 % nach 3,0 %). “Die Finanzkrise verstärkt diesen Trend noch”, sagte Schäfers bei einer Veranstaltung in Frankfurt. “Noch Anfang des Jahrtausends lag die Immobilienquote bei den Institutionellen unter 5 %. Davon wurden 80 bis 90 % direkt gehalten.” In den vergangenen Jahren wurde riskanter angelegt. So gehörten nach Angaben Schäfers zwar die meisten Objekte zur risikoarmen Core- und Core-Plus-Klasse, doch sei das Wachstum bei Value Added- und opportunistischen Anlagen in den vergangenen Jahren deutlich größer gewesen. Dieser Trend habe sich auch im ersten Quartal 2008 unverändert fortgesetzt.Bei den Anlagevehikeln stehen offene Immobilien-Spezialfonds klar im Fokus. Für Immobilien-AG und Reits gibt es hingegen kein Interesse. Regional setzen die institutionellen Investoren auf Deutschland und das europäische Ausland. Bei den Nutzungsarten zieht bei den Planungen für die kommenden drei Jahre der Einzelhandel an den Büros vorbei – wenn auch nur knapp. Auf Logistikobjekte wird ein bedeutender Teil des Investitionsvolumens entfallen. Wohnungen fallen hingegen in der Anlegergunst deutlich ab, ergab die Studie. Nur eine Nutzungsart”Institutionelle wollen Fonds mit einer Nutzungsart, die aber geografisch diversifiziert ist”, sagte Schäfers. Insgesamt hielten deutsche Institutionelle indirekt Immobilien im Wert von 300 Mrd. Euro. Davon entfielen etwa 25 Mrd. Euro auf Spezialfonds. Nach einer Studie von Inrev, dem europäischen Verband von Investoren in nicht-börsennotierte Immobilienvehikel, werden Immobilienfonds mit einem Brutto-Fondsvolumen von etwa 23 Mrd. Euro bis 2009 das Ende ihrer Laufzeit erreicht haben. “Zusammen mit den Neuanlagen entsteht daraus ein erheblicher Anlagebedarf”, so Schäfers.