Immobilien

Scope am schnellsten am Markt

Nach Moody's-Pleite wählt BVI Fitch und RCP aus - Wettbewerb nimmt zu

Scope am schnellsten am Markt

Von Thomas List, Frankfurt Ein erstes Rating offener Immobilienfonds wurde im Jahr 2002 auf Initiative des Fondsverbandes BVI auf den Weg gebracht. In einem Auswahlverfahren konnte sich Moody’s durchsetzen. Zwar wurden im Oktober 2003 erste Bewertungen aller in Deutschland zugelassenen offenen Immobilienfonds veröffentlicht. Doch kam das Projekt durch Freistellung des kompletten Moody’s-Teams unter Führung von Alexandra Merz im Dezember 2003 praktisch zum Stillstand. Da Moody’s diese Entscheidung dem BVI und den Fondsgesellschaften nicht überzeugend erklären konnte, schrieb der BVI noch Ende 2003 das Rating erneut aus. Nachdem die Vorauswahl auf Fitch und erneut Moody’s fiel, empfahl der BVI dann im August 2004 Fitch und überraschend RCP/DID seinen Mitgliedern als Ratingpartner. Nicht zum Zuge kam u. a. Scope mit Merz, die im März 2004 zu der Gesellschaft stieß um dort das Rating offener Immobilienfonds aufzubauen. Scope befindet sich mehrheitlich im Besitz von Florian Schoeller, Mitglied der rheinischen Industriellenfamilie Schoeller. Die Agentur erstellt Ratings für offene und geschlossene Investmentfonds und sieht sich bei Letzteren als Marktführer. Im September 2004 veröffentlichte Scope als erste Gesellschaft ein umfassendes Rating aller deutschen offenen Immobilienfonds, konnte aber nur bei DB Real Estate und CGI auf ausführlichere und vertrauliche Daten zurückgreifen. Im Übrigen stützte man sich auf öffentlich zugängliche Daten. Inzwischen kann Scope bei allen bis auf zwei Gesellschaften (KanAm und Credit Suisse) auf diese vertraulichen Daten zurückgreifen und führt auch mit neun von ihnen ausführliche Managementgespräche. Bei der Beurteilung der Fondsobjekte stützt sich Scope auf den Kooperationspartner Bulwien. Inzwischen überlässt der BVI die Ratingauswahl komplett dem Markt, da weitere Agenturen wie Fitch, RCP und zuletzt Feri auf den Markt gekommen sind. Aufgelegt wurden aber im Dezember 2004 Transparenz-Standards, denen sich alle wesentlichen Gesellschaften, die in Deutschland Fonds (nicht nur Immobilien-) aufgelegt haben, unterworfen haben. Wie die Unternehmen bei ihrem Rating bzw. Ranking vorgehen, lässt sich auf der BVI-Homepage nachlesen.