Immobilien

Umsätze in Europa brechen dramatisch ein

Offene Fonds stützen die Märkte im dritten Quartal

Umsätze in Europa brechen dramatisch ein

tl Frankfurt – Die direkten Immobilieninvestitionen in Europa sind im dritten Quartal 2008 auf 25 Mrd. Euro eingebrochen – 60 % weniger als im Vergleichsquartal 2007. Die Zahlen des zweiten Quartals 2008 wurden um 19 % unterschritten, heißt es bei Jones Lang LaSalle (JLL) weiter. Im Gesamtjahr wurden bisher 94 Mrd. Euro bei gewerblichen Objekten (ohne Wohnen, Grundstücke und Projektentwicklungen) umgesetzt und damit nur halb so viel wie in der entsprechenden Periode des Vorjahres. Nur vier Märkte wiesen von Juli bis September im Vergleich zum dritten Quartal 2007 höhere Transaktionsvolumina auf: die Niederlande, Schweden, Finnland und Russland. Nach Angaben von CB Richard Ellis beeinflussten zwei große Transaktionen das Ergebnis in Skandinavien. JLL meldet für Finnland ein Plus von 56 % auf 585 Mill. Euro und für die Niederlande von 40 % auf 2 Mrd. Euro. Schwache kleine MärkteDen größten Umsatzrückgang zwischen dem zweiten und dritten Quartal 2008 wiesen die kleineren Märkte auf. So gingen die Umsätze in Irland um 70 % auf 45 Mill. Euro und in Belgien um 54 % auf 550 Mill. Euro zurück. Deutlich abwärts ging es auch in Italien (- 48 %) und in Frankreich (- 30 %). Mit – 29 % knapp dahinter folgte Großbritannien, Europas aktivster Immobilienmarkt mit 5,7 Mrd. Euro im dritten Quartal. Deutschland konnte sich mit – 9 % auf 3,2 Mrd. Euro noch relativ gut halten, heißt es bei JLL. Als Stütze der europäischen Märkte erwiesen sich laut CB Richard Ellis einmal mehr die offenen Immobilienfonds. Sie investierten im ersten Halbjahr 4,2 Mrd. Euro und im dritten Quartal nochmals 2,9 Mrd. Euro. Damit entfielen auf die deutschen offenen Fonds im abgelaufenen Quartal 11 % der europäischen Direktinvestitionen. Für das Gesamtjahr 2008 erwartet JLL ein Transaktionsvolumen von etwa 115 Mrd. Euro. 2007 waren es noch 244 Mrd. Euro. Die Finanzhilfen der Regierungen für wichtige Banken haben nach Meinung von Michael Haddock, Investmentchef für Europa und den Mittleren Osten bei CB Richard Ellis, den Bankensektor stabilisiert. “Wir erwarten, dass sich das mittel- und langfristig positiv auf den Immobilienmarkt auswirken wird. Kurzfristig muss sich erst noch zeigen, ob das erhöhte Eigenkapital dem Gewerbeimmobilienmarkt zugute kommt.”