ssc Werder – Die Fondsgesellschaft Union Investment erwartet eine sich abschwächende Konjunktur und wieder zunehmende Rohstoffpreise – ist aber dennoch optimistisch für Aktien. Für den Dax prognostiziert Jens Wilhelm, der im Vorstand das Portfoliomanagement verantwortet, in den kommenden zwölf Monaten einen Zuwachs um 15 %.Bereits Ende 2008 werde der deutsche Standardwerte-Index, den Subprime-Turbulenzen zum Trotz, um etwa 4 % bis 7 % höher notieren als jetzt, meinte Wilhelm vor Journalisten in Werder bei Potsdam. Er verweist auf die derzeit sehr niedrigen Börsen-Bewertungen. Das US-Börsenbarometer S & P 500, das in der Subprime-Krise vergleichsweise wenig Verlust verbuchte, obwohl die Turbulenzen ihren Ausgang in den USA nahmen, wird nach Wilhelms Einschätzung in den kommenden zwölf Monaten etwa 13 % zulegen.Für 2008 und 2009 erwartet Wilhelm in der Eurozone ein Wirtschaftswachstum um 1,5 % bzw. 1 %. Gleichzeitig werde die Inflationsrate in den Industrieländern “dauerhaft auf ein wieder historisch normales Niveau zwischen 3 und 4 % steigen”, was auch der deutsche Durchschnittswert in den vergangenen 50 Jahren gewesen sei. Bei Öl und anderen Rohstoffen sei bis Ende 2008 oder möglicherweise auch Anfang 2009 noch mit fallenden Preisen und starken Schwankungen zu rechnen. Längerfristig erwartet Wilhelm wieder einen Preisanstieg, wofür die steigende Nachfrage aus Schwellenländern und die wachsende Weltbevölkerung sorgten. Deswegen rät Wilhelm Anlegern zu verstärkten Engagements bei Rohstoffen, die nach seiner Auffassung überdies – noch stärker als Aktien und Immobilien – eine Absicherung gegen die steigende Inflation darstellen. In einem Musterportfolio für risikobereitere (“wachstumsorientierte”) Anleger empfiehlt die Union daher einen Rohstoff-Anteil von 10 %. In Aktienfonds sollen 35 % investiert werden, in Renten 40 %. Von diesen 40 % solle ein Viertel in inflationsgeschützte Anleihen fließen, meint Wilhelm. Auf Immobilienfonds entfallen 15 %. Konservativeren Investoren wird zu einem geringeren Aktien- und einem höheren Immobilienanteil geraten. Das Rohstoff-Engagement soll auch bei ihnen 10 % betragen.