Immobilien

Verband sieht in Berlin mehr Schatten als Licht

Knobloch gegen höhere Beleihungsgrenzen

Verband sieht in Berlin mehr Schatten als Licht

tl Frankfurt – Auf dem III. Real Estate Forum, das im Rahmen der Euro Finance Week stattfand, zog Eckart John von Freyend, Vorsitzender des Zentralen Immobilien-Ausschusses (ZIA), eine aus Sicht der Branche ernüchternde Zwischenbilanz der Regierungsarbeit. Positiv sei das Reit-Gesetz, wenn auch Wohnungen ausgeschlossen worden seien und es zur Doppelbesteuerung ausländischer Erträge komme. “Die Gesetzesnovelle wurde auf nächstes Jahr verschoben.” Bei Wohnungen zeigte er sich überzeugt, dass sie im übernächsten Anlauf berücksichtigt werden. Kritik an Wohn-Riester Freyend kritisierte die Vorschläge für den Einbezug von Wohneigentum in die Riester-Rente als “hoch kompliziert und für Immobilienerwerber häufig unattraktiv”. Das Klimaschutzprogramm der Bundesregierung begrüßte er zwar grundsätzlich, zeigte sich aber von den immer neuen bürokratischen Detailregelungen enttäuscht. Außerdem profitierten die Investoren durch das Mietrecht nicht ausreichend von Einsparungsmaßnahmen. Bernd Knobloch, Vorstandsvorsitzender der Eurohypo, bezeichnete Geld als Folge der Subprime-Krise als Diamant, der zum geforderten Preis genommen werde. “Das ist gut für die Banken, führt aber zu einem deutlich geringeren Finanzierungsvolumen.” Der Markt besinne sich wieder auf die Immobilie selbst, nicht mehr auf Kapitalmarktkriterien. “Nur ein Produkt ist aus der Krise gestärkt hervorgegangen: Der gute alte deutsche Pfandbrief.” Im Vergleich zu den anderen europäischen Covered Bonds weise er seit dem Sommer die geringste Spreadausweitung aus. Knobloch wandte sich gegen die geforderte Erhöhung der Beleihungsgrenzen bei durch Pfandbriefe refinanzierten Immobilienkrediten. “Dies ist absolut kontraproduktiv, auch wenn es nur Wohnimmobilien betreffen soll.” Für Colin Dyer, President und CEO von Jones Lang LaSalle Inc., ist die Globalisierung der wichtigste Trend in der Immobilienbranche. Sie verbinde Kapital- und Immobilienmärkte, führe aber auch zu weltweit gleichen Management- und Baustandards. Dies gelte insbesondere für die Themen Nachhaltigkeit und Energieeffizienz. “Globalisierung führt zu mehr grenzüberschreitenden Investitionen, höherer Liquidität und mehr Transparenz.” Die Konsolidierung bei den Immobiliendienstleistern werde sich fortsetzen, da die Kunden einen umfassenden, weltweiten Service forderten.