VDMA

Auftragsplus für Maschinenbauer

Zum siebten Mal in Folge wachen die Zahlen zweistellig. Unternehmen aus dem Ausland bestellen mehr Großanlagen, was sich positiv auswirkt.

Auftragsplus für Maschinenbauer

md Frankfurt –

Ungeachtet aller Lieferengpässe haben sich die Auftragsbücher im Maschinen- und Anlagenbau auch im August kräftig gefüllt. Damit setzte sich die Aufholjagd nach den Verwerfungen der Coronakrise fort. Die Bestellungen legten nach Angaben des Verbandes Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA) im Vergleich zum Vorjahr real um stattliche 47,7% zu. Das war der siebte zweistellige Zuwachs in Folge für die stark mittelständisch geprägte Branche. „Allerdings lag die Messlatte für den Vorjahresvergleich auch extrem niedrig“, räumt VDMA-Konjunkturexperte Olaf Wortmann ein, denn „im August 2020 fuhr die Maschinenbauindustrie das drittschwächste Orderergebnis des vergangenen Jahres ein“.

Auf dieser schwachen Basis aufbauend, erhöhten die Unternehmen ihre Inlandsbestellungen im August um 35,7%. Die Aufträge aus dem Ausland wuchsen um knapp 54%. „Dieser im Vergleich zum Inland spürbar höhere Zuwachs geht auch darauf zurück, dass aus dem Ausland deutlich mehr Aufträge für Großanlagen als im Vorjahr kamen“, erklärt Wortmann. Die Bestellungen aus dem Euroraum hätten im Berichtsmonat um 41% zugelegt, aus dem Nicht-Euroraum kamen gemäß dem VDMA 59% mehr Orders in die Bücher.

Im weniger schwankungsanfälligen Drei-Monats-Zeitraum Juni bis August legten die Bestellungen laut der Branchenlobby um 45% im Vergleich zum Vorjahr zu. Aus dem Inland seien 34% mehr Orders gekommen, die Auslandsaufträge hätten um 51% zugelegt. Aus den Euro-Ländern wurde nach Verbandsangaben eine Steigerung von 42% verbucht, aus den Nicht-Euro-Ländern kamen demnach 56% mehr Bestellungen. 

Sorgen nehmen zu

Wie aus der Branche zu hören ist, bereiten die wachsenden Lieferengpässe und Materialknappheiten zunehmend Sorgen. Auch in der Logistik gebe es Probleme. Das mache sich letztlich in der Kapazitätsauslastung und im Umsatz bemerkbar. Im Maschinen- und Anlagenbau braucht es zwar oftmals etwas länger, bis eine eingegangene Bestellung erlöswirksam wird, doch die derzeitigen Verzögerungen gehen über das übliche Maß hinaus.

Neben den Problemen in den Lieferketten macht der Branche zurzeit wieder verstärkt der Fachkräftemangel zu schaffen. Das gilt speziell für Beschäftigte mit abgeschlossener Ausbildung, aber auch für Beschäftigte mit akademischem Abschluss, etwa Ingenieure. Die Branche sorgt sich hier um ihre Innovationsfähigkeit, die im internationalen Wettbewerb ein wichtiges Kriterium ist.

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