Commerzbank kehrt in den Dax zurück
Nun ist es offiziell: Die Commerzbank wird als zweite Großbank künftig wieder in der ersten Börsen-Bundesliga vertreten sein. Die Deutsche Börse gab in der Nacht zum Samstag bekannt, dass der Finanzkonzern zum 27. Februar in den Dax nachrückt und den Platz besetzt, der durch den Abschied des Gaseherstellers Linde von der Frankfurter Börse einnimmt. Linde hat sich entschieden, seine Notierung in Frankfurt aufzugeben – und damit die Diskussion über die Attraktivität des Finanzplatzes Frankfurt für kapitalsuchende Unternehmen neu befeuert. Zuletzt war Linde der – nach Marktkapitalisierung – schwerste Wert im 40 Titel umfassenden Dax.
Für die Commerzbank, die bisher im MDax vertreten ist, wird der Windkraftanlagenbauer Nordex in die zweite Börsenliga einziehen. In den SDax, also den Index der Nebenwerte, zieht zeitgleich die Deutsche Beteiligungs AG ein. Und auch im EuroStoxx50 ergibt sich ein Wechsel durch den Linde-Rückzug – hier übernimmt die italienische Großbank Unicredit den Platz von Linde.
Die Rückkehr der Commerzbank in den Dax, die 2018 im Dax vom Zahlungsdienstleister Wirecard ersetzt worden war, galt spätestens seit Ende Januar als hochwahrscheinlich, als das Kreditinstitut ein positives Ebitda (Gewinn ohne Berücksichtigung von Zinsen, Steuern, Abschreibungen und sonstigen Finanzierungsaufwendungen) gemeldet hatte. Denn es ist unüblich, dass Banken diese Kennziffer veröffentlichen. Da allerdings ein positives Ebitda in den beiden zurückliegenden Geschäftsjahren zu den Voraussetzungen für einen Einzug in den Dax zählt, war seither die Ambition der Commerzbank-Führung offensichtlich, wieder in der ersten Börsenliga vertreten sein zu wollen. Die Aktie ist in den vergangenen Tagen in Reaktion auf einen höher als erwarteten Gewinn sowie die Ankündigung einer Dividende und eines Aktienrückkaufs kräftig gestiegen – aber eben auch in Vorwegnahme der Rückkehr in den Dax. Zuletzt lag ihr Börsenwert bei mehr als 14 Mrd. Euro.