Ford verfehlt Gewinnziel um mehr als 1 Mrd. Dollar
Ford hat im vergangenen Jahr beim Gewinn die selbst gesteckten Ziele verfehlt. Der operative Gewinn habe 10,4 Mrd. Dollar betragen, teilte der zweitgrößte US-Autobauer mit Sitz in Dearborn am Donnerstagabend mit. Das Unternehmen selbst hatte mit 11,5 Mrd. Dollar über eine Milliarde mehr vorhergesagt. „Wir hätten im vergangenen Jahr viel besser abschneiden müssen“, erklärte Konzernchef Jim Farley. Der Konzern habe „etwa 2 Mrd. Dollar an Profit auf dem Tisch liegen lassen“. Der Umsatz im vierten Quartal stieg auf 44 Mrd. Dollar nach 37,7 Mrd. im Vorjahreszeitraum. Der Nettogewinn stürzte ab auf 1,3 Mrd. Dollar nach 12,3 Mrd. Dollar im Vorjahreszeitraum. Allerdings war das Ergebnis in den Schlussmonaten 2021 auch von positiven Einmaleffekten geprägt gewesen. Insbesondere ein Buchgewinn auf die Beteiligung am Elektro-Startup Rivian trieb das Ergebnis. Die Ford-Aktie gab nachbörslich um mehr gut 6% nach.
Das neue Jahr verspricht derweil noch schwieriger zu werden. Als Reaktion auf die massiven Preissenkungen von Tesla hat Ford für seine E-Autos ebenfalls die Preise deutlich gesenkt. Dabei machte das Unternehmen klar, dass die SUV-Modelle Mustang Mach-E schon zu den alten Preisen keinen Gewinnbeitrag leisten konnten. Die Nummer zwei unter den US-Herstellern kappte die Preise für den Mach-E dennoch um bis zu 5900 Dollar. Zudem lockt der Autobauer die Kundschaft mit günstigen Finanzierungskonditionen.
Analysten erwarten einen Preiskrieg, sollten die Preissenkungen weite Kreise ziehen. Experten fühlen sich an Zeiten vor mehr als zehn Jahren erinnert, als die amerikanischen Autokonzerne sich mit einer ruinösen Rabattschlacht gegenseitig in die Krise trieben.
Mit hohen Kosten dürfte auch die von der US-Behörde für Straßen- und Fahrzeugsicherheit NHTSA eingeleitete Überprüfung von mehr als 1,8 Millionen Fahrzeugen des Ford Explorer verbunden sein. Bei den Baujahren 2011 bis 2019 dieses Modells könnten sich Teile der Windschutzscheibenverkleidung bei höherer Geschwindigkeit lösen, hatte die Behörde mitgeteilt.