Medizintechnikhersteller

Gute Zahlen und 6.000 gestrichene Stellen bei Philips

Der Medizintechnikhersteller hat im 4. Quartal 2022 besser abgeschnitten, als erwartet. Zugleich soll ein Stellenabbau den Gewinn deutlich erhöhen.

Gute Zahlen und 6.000 gestrichene Stellen bei Philips

Der angeschlagene Medizintechnikhersteller Philips hat ein rabenschwarzes Jahr 2022 zumindest mit einem guten vierten Quartal abgeschlossen. In den letzten drei Monaten fielen Umsatz und operatives Ergebnis deutlich besser aus als von Experten erwartet. Hohe Kosten für den angekündigten Stellenabbau und Konzernumbau sowie für den Rückruf und den Austausch bestimmter Beatmungsgeräte drückten den Konzern allerdings abermals in die roten Zahlen. Unter dem Strich stand im vierten Quartal ein Minus von 105 Mill. Euro, wie der Siemens-Healthiners-Konkurrent am Montag in Amsterdam mitteilte.

Der Umsatz legte um 10% auf 5,4 Mrd. Euro zu – bereinigt um Sondereffekte wie Währungsschwankungen habe das Plus bei 3% gelegen. Analysten hatten dagegen mit einem leichten Umsatzrückgang gerechnet. Den um Sondereffekte bereinigten Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen auf immaterielle Güter (Ebita) konnte Philips überraschend leicht steigern. Hier hatten die von Bloomberg befragten Experten einen deutlichen Rückgang erwartet.Im Gesamtjahr 2022 legte der Erlös um 4% auf 17,8 Mrd. Euro zu. Hier profitierte Philips aber vom schwachen Euro, durch den der außerhalb der Eurozone erwirtschaftete Umsatz rechnerisch höher ausfiel. Auf vergleichbarer Basis ging der Erlös um 3% zurück. Der operative Gewinn fiel um 36% auf 1,3 Mrd. Euro. Wegen der Abschreibungen in der problematischen Schlaf- und Beatmungssparte und den Kosten für den Konzernumbau fiel ein Verlust von 1,6 Mrd. Euro nach einem Überschuss von 3,3 Mrd. Euro im Jahr 2021 an.Philips kündigte am Montag zudem an, den Stellenabbau zu forcieren. Bis 2025 sollen 6.000 weitere Stellen gestrichen werden. Das Unternehmen hatte bereits im Oktober den Abbau von 4.000 Stellen angekündigt. Ende September vergangenen Jahres hatte der Konzern etwas mehr als 79.000 Mitarbeiter. Der Stellenabbau soll neben dem angepeilten Wachstum zu wieder deutlich höheren Gewinnen führen.