Mercedes blickt nach Gewinnsprung vorsichtig voraus
Der Autobauer Mercedes-Benz hat im vergangenen Jahr dank hoher Nachfrage bei weiterhin knappem Angebot den Betriebsgewinn um 28% auf 20,5 Mrd. Euro und damit stärker als erwartet gesteigert. Im Schlussquartal legte das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) sogar um 31% zu. Die bereinigte Umsatzrendite (RoS) von Mercedes-Benz Cars ist im Gesamtjahr zwar von 13,1% auf 14,6% geklettert. In den letzten drei Monaten des Jahres war sie allerdings bereits leicht gesunken auf 13,4%. Unter dem Strich kletterte das Ergebnis dennoch um 63% auf rund 4 Mrd. Euro im Quartal bzw. um 34% auf 14,8 Mrd. Euro im Gesamtjahr.
Der Umsatz legte auf Jahressicht um 12% auf 150 Mrd. Euro und im Quartal um 16% zu, wie das Unternehmen am Freitag mitteilte. „Wir haben Mercedes-Benz zu einem profitableren Unternehmen weiterentwickelt“, erklärte Konzernchef Ola Källenius. Der Fokus auf die Spitzenmodelle und diszipliniertes Margen- und Kostenmanagement seien der Schlüssel dazu gewesen. Von Refinitiv befragte Analysten hatten im Schnitt nur mit einem Umsatz von 147 Mrd. Euro und einem Betriebsergebnis von 19,3 Mrd. Euro gerechnet.
Trotz der deutlichen Ergebnisverbesserung soll der Hauptversammlung nur eine leicht höhere Dividende von 5,20 (i.V. 5,00) Euro je Aktie vorgeschlagen werden. Die Aktionäre sollen allerdings auch von dem am Donnerstagabend bereits angekündigten Aktienrückkauf im Volumen von 4 Mrd. Euro über den Zeitraum von zwei Jahren profitieren.
Im laufenden Turnus erwartet Mercedes-Benz angesichts des schwierigeren Marktumfeldes ein Ende des Wachstumstrends. Absatz und Umsatz von Mercedes-Benz Cars und Vans sollen etwa auf Vorjahresniveau liegen, der Vorsteuergewinn wird sogar leicht rückläufig prognostiziert.