Black Semiconductor

Aachener Chip-Startup erhält üppige Kapitalspritze

Das vier Jahre alte Startup Black Semiconductor arbeitet an einer neuartigen, effizienteren und leistungsfähigeren Chip-Architektur. Dafür erhält es vom Bund und dem Land NRW sowie Eigenkapitalinvestoren jetzt eine dreistellige Millionen-Förderung.

Aachener Chip-Startup erhält üppige Kapitalspritze

Üppige Kapitalspritze für Aachener Chip-Startup

Black Semiconductor erhält 229 Mill. Euro vom Bund und NRW

Mit ihren „Important Projects of Common European Interest“ („IPCEI“) will sich die EU in verschiedenen wirtschaftlichen Schlüsselbereichen fit für die Zukunft machen. Einer dieser Bereiche, der vor einem Jahr von der Kommission beihilferechtlich genehmigt worden war, ist die Mikroelektronik und Kommunikationstechnologie. 14 Mitgliedstaaten dürfen hier bis zu 8,1 Mrd. Euro an öffentlichen Mitteln bereitstellen, 56 Unternehmen nehmen an dem Vorhaben teil.

Zu den Teilnehmern gehört auch das Aachener Chip-Startup Black Semiconductor. Das 2020 von den Brüdern Daniel und Sebastian Schall gegründete Unternehmen will sich für seine Halbleitertechnologie ein 2004 entdecktes Material namens Graphen (Betonung auf dem „e“) zunutze machen. Graphen weist eine hohe Leitfähigkeit auf und gilt als Hoffnungsträger in der Chipbranche. Der Einsatz soll bislang auf Silizium basierende Chips deutlich leistungsfähiger und energieeffizienter machen. Ziel von Black Semiconductor ist es, Graphen-Halbleiter in Masse zu produzieren. Bis 2026 soll dafür in Aachen eine Pilotanlage errichtet werden.

Für das Vorhaben hat sich Black Semiconductor aus dem IPCEI-Projekt nun eine öffentliche Förderung von knapp 229 Mill. Euro gesichert. Das Geld soll über einen Zeitraum von sieben Jahren ausgezahlt werden und wird zu 70% vom Bund sowie zu 30% vom Land Nordrhein-Westfalen bereitgestellt. Im Rahmen der Finanzierung haben Wagniskapitalinvestoren zudem 25,7 Mill. Euro an zusätzlichem Eigenkapital in die Firma gesteckt. Hauptinvestoren waren hier Porsche Ventures und Project A aus Berlin. Erstere haben im Mai eine Wette auf das ebenfalls in Aachen ansässige Batterierecycling-Startup Cylib abgeschlossen. Zweitere haben sich zudem vor wenigen Tagen an einer Finanzierungsrunde für den Münchner Militär-Roboterbauer Arx Robotics beteiligt. Zu den neuen Investoren gehören darüber hinaus Scania Growth, Capnamic, der zur S-UBG-Gruppe gehörende Techvision Fonds und die NRW.Bank.


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