Bloomberg London – Gläubiger der Adler Group suchen nach Möglichkeiten, ihre Anleihen fällig zu stellen. Der angeschlagene Vermieter hat offenbar widersprüchliche Angaben zu einem Darlehen gemacht, das er bei einer eigenen Tochtergesellschaft aufgenommen hatte. Daraus könnte sich eine Handhabe ergeben. 

Es geht um 265 Mill. Euro, die Adler Ende Dezember bei ihrer Tochter Adler Real Estate aufgenommen hatte. Das Unternehmen gab das Darlehen Ende März bekannt und teilte mit, am selben Tag unterschrieben zu haben. Dass der Kredit bereits am 29. Dezember 2021 gewährt worden war, erfuhren Investoren Monate später aus dem am 30. April 2022 veröffentlichten Jahresabschluss. Bei Anlegern wirft das die Frage auf, ob das Geld womöglich ohne die erforderlichen Genehmigungen bei der Tochter entnommen wurde, um einen drohenden Liquiditätsengpass zu verhindern. Einige Anleiheinhaber suchten hierzu Rat bei Restrukturierungsberatern und Rechtsanwälten, ob die Transaktion gegen die Anleihebedingungen verstoße, so mit der Sache vertraute Personen.