Immobilienkonzern

Adler verkauft Wohnungen in Berlin

hek Frankfurt – Der in der Krise steckende Wohnungskonzern Adler Group trennt sich von Immobilien in Berlin. Ein Portfolio aus 1200 Wohn-und Gewerbeeinheiten, das zusammen mit einem Joint-Venture-Partner gehalten werde, sei verkauft worden, teilt...

Adler verkauft Wohnungen in Berlin

hek Frankfurt – Der in der Krise steckende Wohnungskonzern Adler Group trennt sich von Immobilien in Berlin. Ein Portfolio aus 1200 Wohn-und Gewerbeeinheiten, das zusammen mit einem Joint-Venture-Partner gehalten werde, sei verkauft worden, teilt das Unternehmen mit. Die Transaktion werde unverzüglich vollzogen. Der Mittelzufluss wird auf 170 Mill. Euro veranschlagt.

Zufrieden zeigt man sich bei Adler mit dem Abschlag von 2% zum Buchwert und verweist auf das „herausfordernde Marktumfeld“. Im Bondmarkt sei die Transaktion gut angekommen, versichert ein Firmensprecher. Die im SDax vertretene Aktie setzte aber am Donnerstag ihre Talfahrt fort mit einem Minus von einem Zehntel im Handelsverlauf.

Adler veräußert Immobilien, um die Verschuldung zu verringern und Liquidität zu generieren. Denn der Zugang zum Banken- und Kapitalmarkt ist nach eigener Einschätzung aufgrund des fehlenden Testats für den Jahresabschluss 2021 versperrt. Allein aus dem Verkauf von Entwicklungsprojekten will Adler bis Jahresende 1,0 bis 1,2 Mrd. Euro erzielen, auch um das Risikoprofil zu ver­bessern.

Im Interview der Börsen-Zeitung hatte Verwaltungsratschef Stefan Kirsten angekündigt, dass bei dem ein oder anderen Verkauf von Immobilienprojekten der Erlös unter dem IAS-Bilanzwert liegen könne. Solche Transaktionen haben die Kehrseite, dass der Verschuldungsgrad in Relation zum Immobilienvermögen (Loan to Value) steigt. Diese für Bondholder wichtige Kennzahl ist im ersten Quartal auf 52% gestiegen (Ende 2021: 50,9%). Das Spektrum für die Zukunft von Adler reicht laut Kirsten von einer Abwicklung des Unternehmens, also einer Zerschlagung, bis zur Positionierung in einer „sauberen strategischen Nische“.

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