Adler verlängert Kredit für Brack Capital
hek Frankfurt
Der angeschlagene Wohnungskonzern Adler Group greift seiner Enkeltochter Brack Capital Properties (BCP) weiter unter die Arme. Der Darlehensvertrag über bis zu 200 Mill. Euro sei um gut sieben Monate verlängert worden, teilt die Adler-Tochter Adler Real Estate mit, die 63% an der in Israel börsennotierten BCP hält. Der Kredit wird nun am 29. Dezember 2023 fällig. Zudem sei das Zeitfenster für die Abberufung von Kreditzusagen erweitert worden. Bei BCP hatte sich eine Deckungslücke aufgetan, die eine Zwischenfinanzierung durch Adler nötig macht.
Eigentlich sollte das BCP-Anteilspaket an LEG Immobilien gehen, doch der Konkurrent hat angekündigt, auf die Ausübung seiner Kaufoption zu verzichten. LEG hält 35% an BCP. Die hoch verschuldete Adler-Gruppe ist nach eigener Einschätzung vom Bank- und Kapitalmarkt abgeschnitten, nachdem der bisherige Wirtschaftsprüfer KPMG kein Testat für den Jahresabschluss 2021 erteilt und eine weitere Zusammenarbeit abgelehnt hat.
Durch die Kreditverlängerung werde überschüssige Liquidität auch weitergehend effizient genutzt, versichert Adler. Eine alternative Beschaffung von Drittmitteln könne aufgrund steigender Leitzinsen zu einer erheblichen Mehrbelastung von BCP führen. Zuletzt hat sich die Gruppe mit dem Verkauf von zwei Immobilienentwicklungsprojekten in Frankfurt frisches Geld beschafft.