Adnoc baut Covestro zum fünftgrößten Chemiekonzern aus
Adnoc baut Covestro zum fünftgrößten Chemiekonzern aus
"Vertrauen gewinnt man nicht mit der Brechstange“
cru Frankfurt
Mit der Übernahme von Covestro hat erstmals ein Unternehmen aus den Golfstaaten einen Dax-Konzern erworben. Doch nicht nur die schiere Größe der Akquisition – inklusive Schulden wird Covestro mit über 14 Mrd. Euro bewertet – hat den Ausschlag dafür gegeben, dass Adnoc, der staatliche Ölriese aus Abu Dhabi, den Corporate Finance Award in der Kategorie Large Caps erhält. Inklusive Schulden lässt sich Adnoc den Kunststoffhersteller 14,3 Mrd. Euro kosten. Das ist das Dreizehnfache des operativen Gewinns. Obendrauf kommt die geplante 1,2 Mrd. Euro schwere Kapitalerhöhung nach Vollzug der Transaktion. Eine feindliche Offerte scheint der staatliche Ölkonzern aus Abu Dhabi gar nicht erst erwogen zu haben. Den Architekten des Deals, Adnoc-Vorstand Khalid Salmeen und Klaus Fröhlich, dem Group Chief Investment Officer, ging es von Anfang an darum, sich ein überzeugendes Geschäftsmodell zu sichern. Schließlich soll Covestro zum fünftgrößten Chemiekonzern der Welt ausgebaut werden. Dafür war es erforderlich, das Vertrauen von Management und Belegschaft zu gewinnen, denn Adnoc wollte das Management unter Führung von Markus Steilemann in jedem Fall an Bord behalten. „Vertrauen gewinnt man nicht mit der Brechstange“, beschreibt es Fröhlich ganz treffend. Adnoc hält bereits 91%.