Aena erwartet für 2023 normalisierten Flugverkehr
ths Madrid
Der spanische Flughafenbetreiber Aena verzeichnete mit dem Ende der Corona-Beschränkungen in den meisten Ländern 2022 eine Verdoppelung des Reiseverkehrs und kehrte nach zwei Jahren in die Gewinnzone zurück. Die 46 Flughäfen in Spanien, sechs in Brasilien sowie der Luton Airport bei London fertigten im vergangenen Jahr insgesamt 270 Millionen Fluggäste ab, teilte das Unternehmen mit. Das Volumen entspricht 88% des Reiseverkehrs von 2019, vor Ausbruch der Corona-Pandemie. Trotz der diversen globalen Ungewissheiten erwartet Aena, dass der Flugverkehr in diesem Jahr wieder das Passagieraufkommen von vor der Pandemie erreichen wird, wobei man die Prognose auf eine Spanne von 94% bis 104% der Zahlen von 2019 angehoben hat.
Nach Verlusten von 475 Mill. Euro im Vorjahr schrieb der Konzern 2022 einen Nettogewinn von 900 Mill. Euro. Daher bekommen die Aktionäre wieder eine Dividende von 4,75 Euro pro Anteil, was besonders dem spanischen Staat als Hauptaktionär mit 51% des Ibex-35-Wertes zugutekommt. Vor Corona hatte Aena 1,44 Mrd. Euro Gewinn gemacht.
Der Umsatz wuchs um fast 70% auf 4,24 Mrd. Euro nach 2,5 Mrd. im Vorjahr und 4,5 Mrd. Euro 2019. In Spanien legte der Reiseverkehr aus dem Ausland deutlich mehr zu als der der heimischen Fluggäste. Der wichtigste Markt war Großbritannien, auf das 26% der Passagiere entfielen, gefolgt von Deutschland mit 17% und Frankreich mit 10%.
Mit dem Ende der Pandemie beendet Aena auch die Rabatte auf die Gebühren, um die Airlines trotz Corona bei der Stange zu halten. Stattdessen gibt es nun finanzielle Anreize für die Erschließung neuer Routen, vor allem nach Asien, eines der Defizite der spanischen Flughäfen. Mit der jüngst beschlossenen Übernahme von Air Europa durch Iberia soll Madrid, mit 50 Millionen Passagieren der größte Flughafen des Landes, als internationaler Hub ausgebaut werden. Aena will auch den Flughafen von Barcelona erweitern, doch Vorschläge wie eine Landebahn im Meer sind umstritten.