Cevdet Caner, der am Vortag zum CEO des Adler-Aktionärs Aggregate Holdings ernannt worden ist, verbindet mit dem Engagement hohe Erwartungen. „Ich sehe den Wert von Adler bei 36 Euro je Aktie und erwarte die Realisierung der 36 Euro“, sagte Caner im Gespräch mit der Börsen-Zeitung und kündigte an, das Gespräch mit Adler zu suchen. Aktuell notiert Adler bei nicht einmal 4 Euro je Aktie.

Um das Ziel zu erreichen, müsse die Adler Group Projekte vorantreiben, das Geld dafür sei vorhanden, ist Caner, der Adler lange Zeit beraten hat, überzeugt. Adler verfüge über das beste Bestandsimmobilienportfolio in der Branche und habe im Gegensatz zu anderen Immobilienkonzernen schon im vergangenen Jahr mit der Portfoliobereinigung begonnen. „Adler hat die Hausaufgaben vorweggenommen, die dem Markt zum Teil noch bevorstehen“, ist der österreichische Investor überzeugt. Der Konzern habe in einer guten Marktphase Immobilien für 4,5 Mrd. Euro über Buchwert verkauft. „Für mich ist wichtig, dass Adler selektiv und gezielt weitere Verkäufe durchführt und mit den Einnahmen Anleihen zurückkauft“, sagte Caner. Aggregate, welche die sich bietenden Chancen in dem herausfordernden Umfeld nutzen möchte, habe allerdings nicht vor, Assets von Adler zu kaufen.

Im Februar hatte Aggregate eine Beteiligung an der Adler Group von gut 20 % an Vonovia abtreten müssen, da der Branchenprimus einen mit Adler-Aktien besicherten Kredit fälliggestellt hatte. Heute ist Aggregate noch mit 6 % an Adler beteiligt. Der 250 Mill. Euro schwere Kredit wurde zu einer Bewertung von 10,50 Euro je Adler-Aktie getilgt. Ein guter Deal sei das dennoch nicht gewesen.