Auch Boeing-Rivale unter Druck

Airbus streicht in Rüstungs- und Raumfahrtsparte bis zu 2.500 Stellen

Nach Einschnitten bei US-Rivalen Boeing greift auch Airbus bei einem Verlustbringer durch. Aufgrund hoher Defizite im Satellitengeschäft streicht der Luft- und Raumfahrtkonzern bis zu 2.500 Stellen in der Rüstungs- und Raumfahrtsparte. Das sind 7% der insgesamt 35.000 Mitarbeiter des Bereichs.

Airbus streicht in Rüstungs- und Raumfahrtsparte bis zu 2.500 Stellen

Airbus streicht bis zu 2.500 Stellen

Boeing-Rivale zieht Konsequenzen vor allem aus dem kriselnden Raumfahrtgeschäft

sck München

Während das Geschäft mit der Passagierflugzeugbaureihe A320 wie geschnitten Brot läuft, haben sich bei Airbus insbesondere bei den Raumfahrtaktivitäten große Löcher aufgetan. Aus der Krise des Geschäfts mit Satelliten zieht der europäische Boeing-Rivale nun Konsequenzen. In der Rüstungs- und Raumfahrtsparte streicht der Konzern bis zu 2.500 Stellen. Diesen Einschnitt betrifft jeden 14. Arbeitsplatz in dem rund 35.000 Beschäftigte umfassenden Unternehmensbereich. Der Abbau soll bis Mitte 2025 erfolgen. kündigte der Luft und Raumfahrtkonzern mit Sitz im französischen Toulouse an.

Über die davon betroffenen Standorte machte Airbus zunächst keine näheren Angaben. Das Management verhandelt darüber mit den Gewerkschaften. Das ist für den Konzern ein heikles Thema, geht es doch hierbei um den nationalen Proporz vor allem zwischen deutschen und französischen Werken. So wird in der Regel darauf bedacht, dass möglichst beide Seiten ungefähr die gleichen Lasten tragen. Satelliten fertigt Airbus Space & Defence u.a. in Immenstaad am Bodensee, in Toulouse, in London und in München.

Verdrängungswettbewerb

Die Anleger reagierten verhalten auf die Nachricht. Im Xetra-Handel notierte die Aktie von Airbus zeitweise 0,5% auf 136,50 Euro fester. Airbus schreibt in der Satellitensparte tiefrote Zahlen. Die Verluste sind wohl auch das Resultat eines starken Verdrängungswettbewerbs. So macht der US-Milliardär und Tesla-CEO Elon Musk den Europäern auf diesem Gebiet enormen Druck mit eigenen Satelliten. Die Geschäfte mit Satelliten laufen für ihn gut.

In der ersten Hälfte dieses Jahres machte die Rüstungs- und Raumfahrtsparte operativ 807 Mill. Euro Miese. Und das, obwohl der Segmentumsatz um 7% auf 5 Mrd. Euro zulegte. Im gleichen Vorjahreszeitraum erwirtschaftete der Bereich noch einen Gewinn vor Zinsen und Steuern (angepasst) von 78 Mill. Euro. Der Auftragseingang von Airbus Defence & Space stagnierte in den ersten sechs Monaten 2024 bei 6 Mrd. Euro.

„Müssen schlanker werden“

Die beschlossenen Restrukturierungsmaßnahmen sind Teil eines Sanierungspakets, um die Konzerneinheit wieder ins Lot zu bringen. „Wir müssen schneller, schlanker und wettbewerbsfähiger werden“, sagte Bereichschef Mike Schöllhorn am Münchner Standort.

Nach Einschnitten bei US-Rivalen Boeing greift auch Airbus bei einem Verlustbringer durch. Aufgrund hoher Defizite im Satellitengeschäft streicht der deutsch-französische Luft- und Raumfahrtkonzern bis zu 2.500 Stellen in der Rüstungs- und Raumfahrtsparte. Das sind 7% der insgesamt 35.000 Mitarbeiter des Bereichs.

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