Der erste große Börsengang des Jahres 2024 in Europa geht bisher glatt über die Bühne. Der Ausgabepreis für die 90 Millionen Aktien des Athens International Airport wurde mit 8,20 Euro am oberen Ende der Preisspanne festgesetzt, wie die griechische Privatisierungsagentur HRADF (Hellenic Republic Asset Development Fund) am Freitag mitteilte. Der Staat nimmt mit der Teilprivatisierung von 30% der Aktien gut 780 Mill. Euro ein. Einschließlich einer im Zuge des Börsengangs fälligen Dividende könnte sich der Erlös auf 1,2 Mrd. Euro summieren.

Der gesamte Flughafen wird bei der Transaktion mit 2,5 Mrd. Euro bewertet. Die Aktien sollen am Mittwoch (7. Februar) erstmals an der Athener Börse gehandelt werden. Für Griechenland ist es das größte IPO seit PC Systems im Jahr 2000. Hauptaktionär wird der kanadische Flughafeninvestor Avialliance, der seinen Anteil bei dem IPO von 40% auf 50% aufstockt. Federführend begleitet wurde die Emission von Morgan Stanley und Bank of America mit der Deutschen Bank als Senior Joint Bookrunner.

Für weitere Börsenkandidaten bedeutet das Gelingen des Airport-IPO gute Vorzeichen. Der niederländische Nachtsichtgerätehersteller Theon International will beim Debüt an der Börse in Amsterdam 150 Mill. Euro einsammeln und startet ebenfalls am Mittwoch in den Handel. Gleich darauf folgt die kasachische Fluggesellschaft Air Astana mit dem IPO in London.

Das erfolgreiche Debüt des vom Caterer Sodexo abgespaltenen Voucher-Anbieters Pluxee an der Pariser Börse am Donnerstag hatte die Zuversicht der Investmentbanker bestärkt, dass der Markt für Neuemissionen nach zwei Jahren Flaute in Schwung kommen könnte. In Deutschland steht die Parfümeriekette Douglas aus dem Portfolio des Finanzinvestors CVC in den Startlöchern und will 1 Mrd. Euro einsammeln. Auch vom Panzergetriebehersteller Renk, der im Herbst sein IPO in letzter Minute abgesagt hatte, wird erwartet, dass er in Kürze einen neuen Anlauf nimmt.