Alstria plant höhere Sonderdividende
BZ/Reuters
Frankfurt – Der Büroimmobilienmanager Alstria Office Reit will nach der Übernahme durch den kanadischen Vermögensverwalter Brookfield mehr neue Schulden aufnehmen und das Geld vor allem an den Großaktionär weiterreichen. Der Vorstand habe der für den 31. August angesetzten außerordentlichen Hauptversammlung vorgeschlagen, statt geplanter 500 Mill. Euro nun 550 Mill. Euro auszuschütten, teilte das in Hamburg ansässige Unternehmen mit. Dazu werde ein bestehendes Darlehen um 37 Mill. Euro erhöht. Der Aufsichtsrat müsse über den geänderten Dividendenvorschlag noch entscheiden, hieß es.
Alstria hatte die geplante Schuldenaufnahme von voraussichtlich bis zu 850 Mill. Euro bereits Anfang April bekannt gegeben. Mit dem Geld sollen rund 1 Mrd. Euro an Kapital an die Aktionäre zurückgegeben werden − entweder in Form eines Aktienrückkaufs oder in Form einer Sonderausschüttung.
Brookfield Asset Management hält gut 95 % an dem ehemaligen MDax-Unternehmen. In der Private-Equity-Branche sind kreditfinanzierte Ausschüttungen häufig, nicht aber bei börsennotierten Firmen. Die Investoren nutzen sie, um den bei der Übernahme bezahlten Kaufpreis unabhängig von der Ertragslage wieder aus dem Unternehmen zu ziehen. Brookfield zahlte bei der Übernahme 19,50 Euro je Aktie.
Erstes Halbjahr im Plan
Auf operativer Ebene lief das erste Halbjahr für Alstria erwartungsgemäß. Der Umsatz stieg im Vergleich zum Vorjahr dank neuer Mietverträge und Mieteinnahmen aus angekauften Objekten leicht von 90 Mill. auf 91,6 Mill. Euro. Das operative Ergebnis (FFO) legte von 58,5 Mill. auf 59,5 Mill. Euro zu. Höhere Verwaltungskosten und ein geringeres Nettofinanzergebnis wirkten sich dabei negativ aus.
Für das laufende Jahr rechnet Alstria weiterhin mit einem deutlichen Rückgang des operativen Ergebnisses von 116,5 auf 106 Mill. Euro. Im Geschäftsbericht 2021 begründete das Management dies noch mit pandemiebedingt verschobenen Investitionen in das Immobilienportfolio. Mittlerweile wird nur noch der im Zuge der neuen Kapitalstruktur erhöhte Finanzierungsaufwand als Belastungsfaktor genannt. Dem stünden geringere Grundstücksbetriebskosten und höhere sonstige betriebliche Erträge gegenüber. Den Umsatz sieht der Vorstand bei 183 Mill. Euro auf Vorjahresniveau.