Chip-Technologie

AMD plant Milliardenzukauf

Der Chip-Produzent AMD will mit der Übernahme von ZT Systems bei Grafikprozessoren zum Wettbewerber Nvidia aufschließen. Der Deal hat ein Milliardenvolumen.

AMD plant Milliardenzukauf

AMD setzt im Kampf um Marktanteile bei hochprofitablen Spezialprozessoren für Künstliche Intelligenz (KI) weiter auf Zukäufe. Der US-Chip-Produzent gab am Montag die Übernahme des Serverherstellers ZT Systems für 4,9 Mrd. Dollar bekannt. Der Kaufpreis werde zu 75% in bar beglichen, der Rest in Aktien bezahlt. Der Betrag von 4,9 Mrd. Dollar enthält eine erfolgsabhängige Zahlung von 400 Mill. Dollar. Die AMD-Aktie legte nach der Ankündigung im US-Börsenhandel zeitweise um gut 2,5% zu.

AMD sagte für dieses Jahr einen Umsatz von gut 4,5 Mrd. Dollar für seine neuen KI-Systeme vorher. Bei Wettbewerber Nvidia dürften es im laufenden Geschäftsjahr nach Schätzungen von Analysten rund 100 Mrd. Dollar werden. Um aufzuholen, will AMD genauso wie Nvidia Hardware und Software dafür aus einer Hand anbieten.

AMD setzt auf Geschäft mit Grafikprozessoren

Für AMD steht das Geschäft mit hochprofitablen KI-Grafikprozessoren (GPUs) im Fokus. „Der Hauptvorteil von ZT Systems für unser Unternehmen ist, dass wir mehr GPUs verkaufen“, erklärte Su. Damit könnte AMD den Rückstand zum Weltmarktführer Nvidia verringern. Bislang beherrscht Nvidia rund 80% des Weltmarktes für KI-Spezialprozessoren.

„KI-Systeme haben bei uns höchste strategische Priorität“, sagte AMD-Chefin Lisa Su der Nachrichtenagentur Reuters. Nach Abschluss der Übernahme solle das Serverherstellungsgeschäft verkauft werden. AMD habe nicht vor, mit Unternehmen wie Super Micro Computer zu konkurrieren. Gespräche mit potenziellen Käufern habe der Konzern aber noch nicht geführt.

Zweite Übernahme nach Silo AI

AMD hatte in den vergangenen Monaten mehrere KI-Spezialisten aufgekauft, um seine Software-Sparte zu stärken. Zuletzt hatte der Chip-Hersteller im Juli den finnischen KI-Entwickler Silo AI für rund 665 Mill. Dollar übernommen. AMD geht eigenen Angaben zufolge davon aus, dass ZT Systems bis Ende 2025 zur bereinigten Bilanz des Unternehmens beitragen wird.