AMS ist noch mit Umbau von Osram beschäftigt
jh München
Das österreichische Halbleiter- und Lichttechnikunternehmen AMS Osram hat im vergangenen Jahr sein Nettoergebnis verbessert, ist aber in der Verlustzone geblieben (siehe Tabelle). Das lag an Sonderbelastungen, vor allem wegen der Übernahme von Osram. Bereinigt um diese Effekte stieg das Ergebnis nach Steuern auf 313 (i.V. 273) Mill. Dollar. Osram wird seit März des vergangenen Jahres in den Konzern mit Sitz in Premstätten bei Graz eingegliedert.
Auch das laufende Jahr werde „noch einen gewissen Übergangscharakter“ haben, sagte der Vorstandsvorsitzende Alexander Everke. Er erinnerte daran, dass der Verkauf von drei Osram-Sparten angekündigt worden sei. Zudem soll das Geschäft des ehemaligen Gemeinschaftsunternehmens von Osram und Continental abgegeben werden. Finanzvorstand Ingo Bank bezifferte den Jahresumsatz der drei Sparten, darunter Beleuchtungssysteme für die Pflanzenzucht, auf 200 Mill. Euro.
Everke berichtete von Umsatzverzögerungen wegen der zeitweisen Produktionsausfälle in der Autoindustrie als Folge der Lieferengpässe. „Aus heutiger Sicht gehen wir davon aus, dass diese Situation unseren Markt noch für einen erheblichen Zeitraum dieses Jahres beeinflussen wird“, fügte der Vorstandschef hinzu. Für das erste Quartal erwartet das Management einen Umsatz von 1,19 Mrd. bis 1,29 Mrd. Euro und eine Umsatzrendite von 8 bis 11%, bezogen auf das bereinigte Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit). Die Finanzzahlen werden von nun an in Euro und nicht mehr in Dollar ausgewiesen.
Während sich das Ebit des von Osram eingebrachten Segments Lampen & Systeme 2021 mit 151 (–158) Mill. Dollar erheblich verbesserte, ging es im Segment Halbleiter (von AMS und Optohalbleiter von Osram) auf 75 (316) Mill. Dollar zurück. Das Unternehmen begründete dies mit einem niedrigeren Umsatz der Consumer-Sparte im zweiten Halbjahr. Unter Berücksichtigung dieses Rückgangs seien die Ergebnisse „attraktiv“. AMS Osram liefert optische Sensoren für Smartphones und andere Geräte. Im vergangenen Jahr verlor das Unternehmen einen Großauftrag von Apple. Der von diesem Marktanteilsverlust ausgelöste Nettoeffekt wurde damals auf weniger als 5% des erwarteten Jahresumsatzes beziffert. Zudem musste AMS Osram deshalb den Wert von Produktionsanlagen in Asien verringern, was das Ergebnis im zweiten Quartal 2021 mit 182 Mill. Dollar belastete.
AMS Osram | ||
Konzernzahlen nach IFRS | ||
in Mill. Dollar | 2021 | 2020 |
Umsatz | 5780 | 4020 |
Bruttomarge (%) | 29 | 30 |
F&E-Ausgaben | 737 | 485 |
Ebit | 226 | 158 |
Nettoergebnis | –37 | –100 |
Ergebnis je Aktie (Dollar) | –0,14 | –0,47 |
Operativer Cashflow | 908 | 811 |
Liquide Mittel | 1536 | 1845 |
Nettoverschuldung | 2059 | 1957 |
Börsen-Zeitung |