Apollo prüft milliardenschwere Finanzspritze für Intel
Der kriselnde US-Chipkonzern Intel könnte einem Bericht zufolge bald eine kräftige Finanzspritze erhalten. Der US-Finanzinvestor Apollo Global Management erwäge eine Investition von bis zu fünf Milliarden Dollar in den Halbleiterhersteller, berichtete die Agentur Bloomberg am Sonntag unter Berufung auf eine mit der Angelegenheit vertraute Person. Apollo habe in den vergangenen Tagen signalisiert, dass es zu einer milliardenschweren Investition in Intel bereit sei. Dies würde einer unternehmensähnlichen Beteiligung entsprechen. Intel-Manager prüfen dem Bericht zufolge derzeit den Vorschlag von Apollo. Die Gespräche seien aber noch nicht abgeschlossen. Sowohl der Umfang der möglichen Investition als auch der gesamte Deal könnten sich noch ändern oder scheitern, hieß es weiter. Weder Apollo noch Intel reagierten zunächst auf eine Anfrage von Reuters zur Stellungnahme.
Anfang dieses Jahres kündigte Apollo an, sich für elf Milliarden Dollar mit 49 % an einem Joint Venture für Intels neue Produktionsstätte in Irland zu beteiligen.
Am Freitag war zudem bekannt geworden, dass der Konkurrent Qualcomm Interesse an einer Übernahme von Intel bekundet hat. Qualcomm-Chef Cristiano Amon soll persönlich an den Verhandlungen beteiligt sein, die Gespräche befinden sich aber noch in einem frühen Stadium und ein Angebot liegt noch nicht vor. Ein Übernahmeangebot von Qualcomm für Intel wäre der größte Übernahmeversuch in der Branche seit 2018, als Broadcom Qualcomm für 142 Mrd. Dollar kaufen wollte. Der damalige US-Präsident Donald Trump hatte dies jedoch aus Gründen der nationalen Sicherheit verhindert.
Der einst weltgrößte Chiphersteller Intel befindet sich derzeit in einer schwierigen Lage. Das Unternehmen hat den Boom der Künstlichen Intelligenz (KI) weitgehend verpasst und kämpft mit einer sinkenden Nachfrage nach klassischen Prozessoren. In diesem Jahr hat die Intel-Aktie bereits 57 % an Wert verloren.
Erst kürzlich hatte Intel den Bau einer geplanten Chipfabrik in Magdeburg um zwei Jahre verschoben. Das Projekt mit einem geplanten Investitionsvolumen von 30 Mrd. Euro und rund 3000 Arbeitsplätzen sollte ursprünglich 2027 die Produktion aufnehmen.