Halbleiter

ASML erhöht langfristige Umsatzprognose

ASML sieht eine gute Zukunft vor sich, der Umsatz steigt, die Anleger freut es. Die Schwierigkeiten beim Chipmangel könnten allerdings noch bis 2022 andauern.

ASML erhöht langfristige Umsatzprognose

sck München – Der Chipindustrie-Ausrüster ASML blickt optimistischer in die Zukunft. Der niederländische Konzern kalkuliert auf lange Sicht mit deutlich mehr Umsatz als ursprünglich geplant. ASML be­kommt Rückenwind von der weltweit wachsenden Nachfrage nach Halbleitern. „Die globalen Megatrends in der Elektronikindustrie unterstützt durch ein hochprofitables und äußerst innovatives Ökosystem werden das Wachstum des gesamten Halbleitermarkts weiter ankurbeln“, teilte ASML vor einer Videokonferenz mit Investoren mit. Als Wachstumstreiber bezeichnete die Konzernführung den zunehmenden Einsatz der Lithografie-Technik in der Chipproduktion.

ASML rechnet im Detail für 2025 mit einem Jahresumsatz in einer Bandbreite von 24 Mrd. bis 30 Mrd. Euro. Die Konzernleitung um CEO Peter Wennink steuert bis dahin eine Bruttomarge zwischen 54 und 56% an. Das Management plante bisher mit Erlösen in einer Spanne von 15 Mrd. bis 24 Mrd. Euro. Der Umsatz soll bis Ende der laufenden Dekade pro Jahr im Schnitt um 11% zulegen. Zum Vergleich: Im vergangenen Jahr erzielte ASML eine Bruttomarge von 48,6% bei einem Umsatz von 14 Mrd. Euro.

Aktie gewinnt 2 Prozent

Die Aktionäre sollen von den guten Geschäftsaussichten noch mehr profitieren als bisher. ASML will den Anteilseignern weiterhin mit Hilfe von steigenden Dividenden und Aktienrückkäufen erhebliche Barmittel zurückgeben. Die Konzernspitze kündigte vor kurzem den Rückkauf eigener Aktien im Volumen von bis zu 9 Mrd. Euro bis Ende 2023 an. Damit erhöhte ASML ihr Volumen gegenüber dem zuletzt abgelaufenen Aktienrückkaufprogramm.

Die Nachrichten kamen bei den Anlegern gut an. Nach anfänglichen Kursverlusten drehte die Aktie von ASML an der Amsterdamer Börse ins Plus. Der Titel notierte zeitweise 2% fester auf 678,80 Euro. Das Unternehmen bringt am Markt 279 Mrd. Euro auf die Waage. Goldman Sachs bekräftigte ihre Kaufempfehlung für das Papier mit einem Kursziel von 845 Euro. Die genannte Zielspanne entspreche weitgehend den Markterwartungen, schrieb die US-Investmentbank in einer Kurzstudie zu ASML. Das obere Ende der Margenprognose sei ein positives Signal.

Aufgrund einer stark gestiegenen Nachfrage herrschen derweil weltweit Lieferengpässe bei Chips. Das bremst u. a. deutlich die Dynamik der Autoindustrie nach dem Coronaschock. In der Branche geht man davon aus, dass die Schwierigkeiten im kommenden Jahr andauern, die Lage sich aber in der zweiten Hälfte 2022 verbessert.