Automobilhersteller

Audi will Absatz um bis zu 16% steigern

Nach einem Dämpfer beim Absatz im vergangenen Jahr strebt Audi wie ihr Rivale 2023 einen Zuwachs bei den Pkw-Auslieferungen an – und das trotz eines anhaltend schwierigen Umfelds.

Audi will Absatz um bis zu 16% steigern

sck München

Nach einem Umsatz- und Ergebnisrekord blickt die Volkswagen-Tochter Audi trotz eines weiterhin schwierigen Marktumfelds mit großer Zuversicht ins laufende Jahr. Zur Bilanzvorlage des Ingolstädter Autobauers zwei Tage nach der Pressekonferenz des Wolfsburger Mehrmarkenkonzerns verkündete Audi-Vorstandschef Markus Duesmann eine beschleunigte Transformation des Unternehmens im Neugeschäft: „Wir stehen vor der größten Modelloffensive unserer Geschichte. Bis 2025 werden wir über 20 neue Modelle vorstellen, mehr als zehn davon elektrisch.“ Der Weg von Audi gehe „in Richtung 100% Elektromobilität“. Bis 2027 wolle das Unternehmen „in allen Kernsegmenten ein rein elektrisches Fahrzeug anbieten“.

Im vergangenen Jahr lag der Anteil vollelektrischer Fahrzeugen an den Gesamtauslieferungen bei 7,2 (i.V. 4,8)%. Zum Vergleich: bei BMW waren es gut 9%. „Der Trend in Richtung E-Mobilität setzt sich fort“, sagte Duesmann. Finanzvorstand Jürgen Rittersberger zufolge geht die Audi-Markengruppe geht davon aus, dass sich der Konzern auch „im Geschäftsjahr 2023 positiv entwickelt“. Demnach steuert der Konzern Auslieferungen in einer Bandbreite „zwischen 1,8 Millionen und 1,9 Millionen Automobilen“ an. Das wäre ein Zuwachs von 10% bis 16% nach einem Rückgang 2022 von 3%. Seinerzeit beeinträchtigten zeitweilige Versorgungsengpässe aufgrund des Ukraine-Kriegs und eines Nachfrageüberhangs bei Halbleitern die Produktion. Das betraf die gesamte Autoindustrie.

Rückenwind dank Preisschub

In Bezug auf den Umsatz peilt Audi in diesem Jahr einen neuen firmeneigenen Bestwert in einer Spanne „zwischen 69 Mrd. und 72 Mrd. Euro“ an. Dafür sorgen gestiegene Preise im Oberklasse-Segment bei einen erwarteten wachsenden Absatz. Das spiegelt sich in der Profitabilitätserwartung der Audi-Führung wider. Auf Basis des operativen Ergebnisses hat das Management eine Marge „zwischen 9 und 11%“ im Visier. Zum Vergleich: der größere Rivale BMW steuert einen Korridor von 8 bis 10% an (vgl. BZ vom 17. März). Im vergangenen Jahr steigerte Audi ihre operative Umsatzrendite um 1,8 Prozentpunkte auf 12,2% (vgl. Tabelle). Die Konzernerlöse kletterten um 16% auf nahezu 62 Mrd. Euro.

Lageraufbau drückt Cashflow

Zur Premium-Markengruppe von VW unter der Regie von Audi gehören neben der Hausmarke auch der Motorradbauer Ducati sowie die Pkw-Edelschmieden Bentley und Lamborghini.

Für den Netto-Cashflow stellte der CFO derweil eine Spanne von 4,5 Mrd. bis 5,5 Mrd. Euro in Aussicht. Audi zufolge entspricht dieser Wert einen nach wie vor hohem Niveau. Im vergangenen Jahr erreichte der Netto-Cashflow mit erwirtschafteten 4,8 (i.V. 7,8) Mrd. Euro den „zweithöchsten Wert der Unternehmensgeschichte“. Den Rückgang gegenüber dem außerordentlich hohen Wert von 2021 führt der Vorstand auf gestiegene Vorräte bei weiterhin gestörten Logistik- und Lieferketten zurück.