Der Kupferkonzern Aurubis hat bei der Vorlage seiner Geschäftszahlen zum ersten Quartal im Ende September ablaufenden Geschäftsjahr 2021/22 am Montag die bereits am 19. Januar veröffentlichten Eckzahlen sowie die angehobene Prognose eines operativen Vorsteuergewinns im Korridor von 400 Mill. bis 500 (i.V. 353) Mill. Euro anstatt von 320 Mill. bis 380 Mill. Euro bekräftigt. „Auch im ersten Quartal des laufenden Geschäftsjahrs profitierten wir von den sehr guten Marktbedingungen sowohl bei der Schwefelsäure als auch auf den Märkten für die Industriemetalle Kupfer, Zinn, Nickel und Zink“, erklärte der Aurubis-Vorstandsvorsitzende Roland Harings. Hinzu­gekommen sei eine sehr gute operative Leistung der Anlagen an den Standorten des Aurubis-Hüttennetzwerks.

Die Aktie des Hamburger Unternehmens, im Kalenderjahr 2021 um mehr als ein Drittel gestiegen, zog am Montag um 3,2% auf 96,08 Euro an und war mit dem Plus größter Tagesgewinner im MDax. Die Baader Bank bestätigte ihre Kaufempfehlung für den Titel bei einem Kursziel von aktuell 80 Euro. Die Frage stelle sich, wie nachhaltig der gegenwärtig sehr günstige Preistrend bei Metallen und Schwefelsäure sei. Die 2020 vollzogene Akquisition des belgisch-spanischen Recycling- und Raffinationsunternehmens Metallo zu einem Kaufpreis von 380 Mill. Euro sei jedenfalls ein „Lucky Punch“ gewesen. Der Konzern, der im vergangenen Geschäftsjahr das beste Jahresergebnis der Firmengeschichte verbucht hatte, generiere hohe Cashflows, und die Finanzierung der Expansionspläne bereite keine Probleme, so die Bank weiter. Es scheine, als sei die Umsetzung das einzige Risiko für Aurubis, um neue Niveaus bei Gewinn und Aktienkurs zu erreichen.

Auch den nun vorgelegten finalen Zahlen zufolge legte der operative Vorsteuergewinn im ersten Quartal wie im Januar auf vorläufiger Basis berichtet um 85% auf 152 Mill. Euro zu. Das IFRS-Ergebnis, das unter anderem Bewertungseffekte aus Metallpreisschwankungen enthält, stieg laut Quartalsmitteilung um 79% auf 405 Mill. Euro. Der Ergebnissteigerung liegt ein im ersten Quartal um 27% auf 4,4 Mrd. Euro erhöhter Umsatz zugrunde. Die operative Verzinsung des eingesetzten Kapitals (Roce) habe sich vor allem aufgrund der sehr guten Ertragslage auf 16,6 (i.V. 9,6)% verbessert, so Aurubis.

Für das gesamte Geschäftsjahr wird ein Roce-Korridor von 15 bis 19 (15,6)% angestrebt. Dabei erwartet der Konzern im Segment Multimetal Recycling eine Spanne zwischen 22 und 26% bei einem operativen Vorsteuergewinn von 190 Mill. bis 250 Mill. Euro. Für das Segment Custom Smelting & Products geht Aurubis von einem Roce zwischen 14 und 18% und einem Ergebnis vor Steuern zwischen 280 Mill. und 340 Mill. Euro aus.