IT–Dienstleister

Ausblick von Cancom enttäuscht

Der IT-Dienstleister Cancom rechnet im laufenden Jahr mit einem Umsatz- und Gewinnanstieg. Dennoch sind Investoren enttäuscht.

Ausblick von Cancom enttäuscht

dpa-afx München

Der IT-Dienstleister Cancom rechnet im laufenden Jahr mit einem wieder stärkeren Umsatzanstieg. Außerdem soll der operative Gewinn wieder zulegen. Beim Erlös werde für 2023 ein Anstieg zwischen 2 und 7,5% auf 1,32 Mrd. bis 1,39 Mrd. Euro erwartet, teilt das Unternehmen mit. Der Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) soll auf 114 Mill. bis 124 Mill. Euro steigen.

Analysten hatten allerdings mehr auf dem Zettel, der Ausblick enttäuschte die Anleger. Die im SDax notierte Aktie rutschte um bis zu knapp 9% auf das tiefste Niveau seit Anfang Januar ab. Laut Jefferies-Analyst Martin Comtesse liegt der Mittelpunkt der Zielspanne für das operative Ergebnis rund 5% unter dem Marktkonsens.

Cancom hatte im Februar vorläufige Zahlen für 2022 vorgelegt. Der Umsatz legte lediglich ein halbes Prozent auf 1,29 Mrd. Euro zu. Das operative Ergebnis fiel mit einem Rückgang von 14% auf 105 Mill. Euro noch etwas schlechter aus, als auf Basis der Eckdaten antizipiert. Damals lagen allerdings die Zahlen für das Cloud-Geschäft und das Segment IT-Lösungen noch nicht vor.

Vorstandschef Rüdiger Rath verweist erneut auf externe Effekte und „diverse interne Sonderthemen“, die nicht aus dem operativen Geschäft gekommen seien. Die verfügbaren Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente gingen um 40% zurück auf 393 Mill. Euro, auch wegen zweier Übernahmen und eines Aktienrückkaufs. Bei Cancom greift dieses Jahr ein Sparprogramm, das die Profitabilität verbessern soll. Die finanziellen Handlungsspielräume seien groß und die Perspektiven für 2023 gut, sagt Rath. Deshalb sollen die Aktionäre eine stabile Dividende von 1 Euro je Aktie erhalten.