Der Berliner Online-Gebrauchtwagenhändler Auto1 ist trotz anhaltender Beschränkungen in der Corona-Pandemie operativ besser als erwartet in das neue Jahr gestartet. Der Umsatz kletterte im Vergleich zum Vorjahr zwar nur um knapp 3% auf rund 900 Mill. Euro. Nach dem Einbruch des Geschäfts während des ersten Lockdowns im vergangenen Frühjahr hat Auto1 aber wieder merklich Schwung aufgenommen. Im Vergleich zum Vorquartal legte der Umsatz um knapp 16% zu. Das relativ junge Geschäft mit dem Verkauf von Gebrauchtwagen an Privatkunden in der Sparte Autohero schaffte verglichen mit dem Schlussquartal 2020 fast eine Verdopplung von 53 Mill. auf 96 Mill. Euro Umsatz. „Insgesamt kann man sagen, dass die Umsätze deutlich über den Erwartungen lagen“, sagt Metzler-Analyst Tom Diedrich.

Unter dem Strich steht bei dem Börsenneuling zum Auftakt ein nahezu verzehnfachter Verlust von 253 Mill. Euro. Allein die vorzeitige Rückzahlung einer Wandelanleihe, für die Auto1 einen Teil des Erlöses aus dem IPO Anfang Februar verwendet hat, schlägt dabei mit rund 210 Mill. Euro Miesen zu Buche, wie das Unternehmen im Finanzbericht ausführt. Der bereinigte Verlust für das erste Quartal beläuft sich auf 48 Mill. Euro nach 28 Mill. Euro im Vorquartal und liegt im Rahmen der Erwartungen.

Für das Gesamtjahr peilt Auto1 weiterhin eine bereinigte Ebitda-Marge zwischen –2 und –2,5% an, wobei das Management die Erwartungen gestern auf das untere Ende der Spanne einstimmte. Der Bruttogewinn wird unverändert in einer Spanne von 360 Mill. bis 410 Mill. Euro erwartet und auch die Umsatzprognose von 3,8 Mrd. bis 4,2 Mrd. Euro ist stabil.

Zunehmend optimistisch ist das Management mit Blick auf die Sparte Autohero, die in diesem Jahr 32000 bis 38000 Autos an Privatkunden absetzen soll und jetzt das obere Ende dieses Korridors ansteuert. Auf Autohero liegt auch der Fokus der Investoren, wie Metzler-Analyst Diedrich erklärt. Insgesamt hat sich der Konzern den Verkauf von 592000 bis 638000 Gebrauchtwagen vorgenommen, wobei der überwiegende Teil an Händler geht.

Die Aktie verlor in einem schwachen Marktumfeld 1% und notierte kurz vor Handelsschluss bei 39,79 Euro. Der Ausgabepreis zum IPO Anfang Februar lag bei 38 Euro.