Automarkt in Deutschland wächst zu Jahresbeginn
Reuters Hamburg – Hoffnungsschimmer am deutschen Automarkt: Nach einem düsteren Coronajahr mit den niedrigsten Pkw-Neuzulassungen seit der Wiedervereinigung legte der Absatz zu Jahresanfang zu. Im Januar kamen 184100 Neuwagen auf die Straßen, 8,5% mehr als im Vorjahr, teilte das Flensburger Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) mit.
Der Zuwachs bedeutet allerdings nicht, dass sich die Nachfrage erholt hat. „Eine Trendwende ist das nicht, an eine Rückkehr zum Vorkrisenniveau ist derzeit nicht zu denken“, sagt Peter Fuß, Autoexperte des Beratungskonzerns EY. Vor einem Jahr waren die Neuzulassungen inmitten des Lockdowns um fast ein Drittel eingebrochen, weil viele Autohäuser wegen der Bekämpfung der Pandemie geschlossen hatten.
Der Pkw-Absatz leidet außerdem nach wie vor darunter, dass Halbleiter knapp sind und die Autobauer nicht so viele Fahrzeuge liefern können wie bestellt. Die Kunden müssen zum Teil monatelang auf einen Neuwagen warten. Zunehmend sei auch das Elektrosegment betroffen, sagte Fuß. „Es könnten mehr Elektroautos und Plug-in-Hybride verkauft werden, wenn die Materialknappheit nicht auch hier zu Produktionsausfällen führen würde.“
Der Verband der Autoindustrie teilte mit, die Auftragseingänge aus dem Inland seien im Januar um 53% gestiegen. Laut KBA verdoppelte die zu BMW gehörende Kleinwagenmarke Mini ihren Absatz zum Vorjahr nahezu. Der zu VW gehörende Sportwagenhersteller Porsche steigerte den Absatz um ein Drittel, Audi um gut 28% und die Wolfsburger Schwestermarke VW um 7%. Auch Mercedes wuchs bei den Neuregistrierungen (plus 4,6%). Zu den Gewinnern gehörte ebenfalls die Stellantis-Tochter Opel (plus 9,3%).
Unter den ausländischen Marken verkaufte Toyota gut 40% mehr als vor Jahresfrist. Elektroautos waren weiter stark gefragt, allerdings sind die Wachstumsraten nicht mehr so hoch wie zu Boomzeiten im vergangenen Jahr. Der erfolgsverwöhnte US-E-Auto-Bauer Tesla verbuchte ein Zulassungsminus von 7%.