Autozulieferer Vitesco steckt Belastungen gut weg
jh München
Der Autozulieferer Vitesco Technologies hat mit seinen vorläufigen Quartalszahlen die Erwartungen übertroffen. Das Regensburger Unternehmen für Antriebstechnik schneidet damit besser ab als die Continental AG, von der Vitesco im vergangenen Jahr abgespalten worden ist. Conti musste wegen der stark gestiegenen Kosten für Rohstoffe, Energie und Logistik die Jahresprognose für die operative Marge senken (vgl. BZ vom 22. April). Vitesco steckte diese Belastungen besser weg: Die Umsatzrendite vor Zinsen, Steuern und Sondereffekten stieg im ersten Quartal auf 2,0 (i.V. 0,7)%. Analysten hatten im Durchschnitt mit 1,5% gerechnet.
Das Unternehmen begründet die höhere Marge mit „guten Fortschritten“ auf dem Weg zur Elektrifizierungstechnik, die noch das kleinste von vier Geschäftsfeldern ist. Damit hielt Vitesco gegen die Belastungen aufgrund der Pandemie, der Lieferengpässe für wichtige Bauteile wie Halbleiter und der Folgen des Kriegs in der Ukraine auf Lieferketten. Das bereinigte Ebit betrug von Januar bis März voraussichtlich rund 45 (17) Mill. Euro, wie Vitesco mitteilt.
Dem Aktienkurs gab das am Dienstag zunächst Auftrieb: Zeitweise stieg er um mehr als 6%, verlor aber am Ende. Anfang März hatte der Wert bei knapp 27 Euro den bisher tiefsten Stand seit der Erstnotiz im September 2021 erreicht.
Der Umsatz von Vitesco ging im ersten Quartal leicht auf 2,26 (2,30) Mrd. Euro zurück, übertraf aber ebenfalls den Marktkonsens (2,14 Mrd. Euro). Das gilt auch für den freien Cashflow, der entgegen den Erwartungen nicht negativ, sondern mit rund 48 Mill. Euro positiv war. Allerdings hatte der Markt mit Investitionen von 129 Mill. Euro gerechnet. Tatsächlich waren es nur 52 (44) Mill. Euro. Im Vergleich mit 239 Mill. Euro im Vorjahreszeitraum fiel der freie Mittelzufluss deutlich. Die endgültigen Quartalszahlen kündigt Vitesco für den 13. Mai an.