Chemiekonzern

BASF startet fulminant ins Jahr

Der Chemiekonzern BASF ist mit hoher Dynamik ins Jahr gestartet. Umsatz und Ergebnis legten in den ersten drei Monaten deutlich zu. Alle Segmente und Regionen trugen zum Wachstum bei. Die Prognose für 2021 wird nun erhöht. Der Dax-Konzern hat damit die Erwartungen im Markt übertroffen.

BASF startet fulminant ins Jahr

 Der Chemiekonzern BASF legt zum Jahresauftakt ein hohes Tempo vor. „Die Dynamik des vierten Quartals 2020 hat sich fortgesetzt“, erklärte Vorstandschef Martin Brudermüller. Dabei profitierte der Dax-Konzern von einem starken Mengenwachstum, wozu alle Segmente und Regionen beitrugen – mit höchster Dynamik in China.

Zum Erfolg beigetragen haben Preissteigerungen um 13%, wobei die deutlichsten Aufschläge von 31% im Segment Surface Technologies erzielt wurden – darunter fasst BASF das Geschäft mit Katalysatoren sowie Autolacken und Bautenanstrichen zusammen. Dem Segment gelang mit der Erholung der Automobilproduktion in Asien bei einem organischen Wachstum von 16% eine signifikante Steigerung von Umsatz und Ergebnis. Die Automobilindustrie gehört zu den wichtigsten Kundengruppen der BASF. Brudermüller hebt hervor, dass dem Konzern in diesen Zeiten das diversifizierte Portfolio und eine große Bandbreite an Kundenindus­trien zugutekomme.

Über alle Sparten hat BASF den Umsatz im ersten Quartal um 16% auf 19,4 Mrd. Euro ausgebaut, wobei negative Währungseffekte von 6% aus den Abwertungen von US-Dollar und brasilianischem Real bremsten. Das Betriebsergebnis (Ebit) vor Sondereinflüssen kam deutlich überproportional um 42% auf 2,3 Mrd. Euro voran. Die negativen Sondereffekte beziffert Finanzvorstand Hans-Ulrich Engel im Quartal auf gerade mal 10 Mill. Euro, während in der Vergleichszeit noch 184 Mill. Euro zu Buche schlugen. Ein positiver Swing zeigt sich im Beteiligungsergebnis, nachdem die Öl- und Gastochter Wintershall Dea 51 Mill. Euro zum Ergebnis beitrug und im ersten Quartal des Vorjahres ein Minus von 168 Mill. ins Kontor schlug. Der Gewinn nach Steuern im Konzern hat sich nach 885 Mill. in der Vergleichszeit auf 1,7 Mrd. Euro fast verdoppelt.

Auf der virtuellen Hauptversammlung erinnerte CEO Brudermüller an die Anstrengungen im ersten Pandemiejahr, das dem Konzern einen Verlust eingebracht hat. „Ich arbeite seit 33 Jahren für BASF. In dieser Zeit gab es einige Herausforderungen, beispielsweise die Finanzkrise 2008 und 2009. Das vergangene Jahr übertraf alles“, fasst es der Manager zusammen. Nach dem erfreulichen ersten Quartal schaut der Vorstand nun mit noch mehr Optimismus ins laufende Jahr und erhöht die Prognose. Angepeilt wird ein Umsatz zwischen 68 Mrd. und 71 Mrd. Euro. Zuvor war eine Spannte von 61 Mrd. bis 64 Mrd. Euro genannt worden. Für das bereinigte Ebit stellt BASF ein Intervall von 5,0 Mrd. bis 5,8 Mrd. Euro in Aussicht; die Pro­gnose lautete zuvor auf 4,1 Mrd. bis 5,0 Mrd. Euro. Den Aktionären versicherte Brudermüller, dass der operative Cash-flow und die Erlöse aus Devestitionen auch künftig gleichermaßen ausreichen werden für Dividenden und Investitionen. CFO Engel bekräftigte das Ziel, Wintershall Dea in der zweiten Jahreshälfte an die Börse zu bringen, sofern es das Marktumfeld zulasse.

Aufsichtsratschef Kurt Bock erklärte auf Fragen von Aktionären zur Governance der BASF, er sehe keine Notwendigkeit für gestaffelte Amtszeiten im Aufsichtsrat, weil es sowieso Wechsel zu unterschiedlichen Zeiten gebe. Er halte das Gremium für ausreichend unabhängig besetzt. Das sehen Investoren wie Union Investment anders, geht aus deren Statements zur Hauptversammlung hervor. DWS sprach von einer „allmählich schwindenden Unabhängigkeit“ im Aufsichtsrat. In der Abstimmung votierte denn auch ein Fünftel des vertretenen Kapitals gegen die Entlastung des Aufsichtsrats.

Beim Thema Diversity sei BASF mit inzwischen zwei Frauen im künftig sechsköpfigen Vorstand weit vorangekommen, meint Bock. Zuletzt war am 1. Februar Melanie Maas-Brunner aufgerückt, Saori Dubourg ist seit 2017 an Bord. Beide „Damen“, so Bock, hätten breite operative Erfahrung und seien auch „druckgetestet“. Ob sich dieser Prozedur auch Männer unterziehen müssen, ließ er offen.

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