Batteriekonsortium ACC sichert sich Finanzierung über 4,4 Mrd. Euro
ACC sichert sich milliardenschweres Darlehen
Total-Energies-Tochter reduziert Beteiligung an Konsortium
wü Paris
Das Batteriezellenkonsortium ACC (Automotive Cells Company) hat sich einen der größten Kredite der Automobilindustrie gesichert. Mit dem von einem Bankenkonsortium gewährten Darlehen über 4,4 Mrd. Euro will das von Stellantis und Total Energies gegründete Gemeinschaftsunternehmen, dem sich Mercedes-Benz angeschlossen hat, den Bau von drei Fabriken finanzieren.
Der Kredit sichere den Großteil der Pläne ab, erklärte ACC-Generalsekretär Matthieu Hubert. Ziel von ACC ist, 2030 in Europa auf eine Produktionskapazität von 120 Gigawattstunden zu kommen. Das Batteriekonsortium betreibt im südlich von Lille in Nordfrankreich gelegenen Billy-Berclau seit letztem Jahr eine Produktionslinie mit einer Produktionskapazität von 15 Gigawattstunden.
Bereits 2021 hat es bei Bordeaux ein Forschungs- und Entwicklungszentrum eröffnet. In Billy-Berclau soll nun eine zweite Produktionslinie dazukommen. Zudem sind zwei weitere Batteriefabriken in Deutschland und Italien geplant, in Kaiserslautern und in Termoli. Kaiserslautern soll 2025 in Betrieb gehen, Termoli 2026. Eine Produktionslinie kostet jeweils rund 850 Mill. Euro.
Zusätzlich zu dem von BNP Paribas, Deutsche Bank, ING und Intesa Sanpaolo gewährten Kredit, der von den drei Exportkreditorganisationen BPI France, Euler Hermès und Sace garantiert wird, soll ACC von einer Kapitalerhöhung profitieren. Wie hoch sie ausfallen wird, sagte das Batteriekonsortium nicht.
Stellantis und Mercedes-Benz hätten zugestimmt, die Aktionärsstruktur zu verändern, erklärte das Unternehmen. Deshalb soll Stellantis Ende März 45% der Anteile halten, Mercedes-Benz 30% und Saft, die Batterie-Tochter von Total Energies, 25%. Bisher hatten die drei Aktionäre je ein Drittel der Anteile.
Der Ölkonzern, der im Gegensatz zu Stellantis und Mercedes-Benz nicht selber Kunde des Batteriekonsortiums sein wird, habe nicht so viel geben wollen wie die zwei Autobauer, weil es sich für ihn nicht um eine strategisch wichtige Aktivität handele, heißt es in Paris.