Baywa passt Sanierungsvereinbarung an
Baywa passt Vereinbarung
über Sanierung an
dpa-afx München
Der kriselnde Mischkonzern Baywa hat sich mit Kernbanken und Großaktionären auf ein aktualisiertes Finanzierungskonzept und eine angepasste Sanierungsvereinbarung bis 2028 verständigt. Dies teilte das Unternehmen am Dienstag mit. Auf dieser Basis soll auch der seit Ende Januar vorliegende Restrukturierungsplan angepasst werden. Damit ist der Weg frei für die weitere Umsetzung der vorinsolvenzlichen Sanierung nach dem StaRUG-Verfahren.
Baywa hatte im Februar einen zusätzlichen Finanzierungsbedarf bei der Tochter Baywa r.e. in Höhe von 435 Mill. Euro dargelegt, nachdem ein Verkauf der Tochter gescheitert war. Im März war der Plan für das neue Finanzierungskonzept bekanntgeworden, der nun unterschrieben ist. Chief Restructuring Officer Michael Baur lobte die kurzfristige Bereitstellung der zusätzlichen, für das aktualisierte Finanzierungskonzept benötigten Liquidität. Sie verdeutliche das Vertrauen der Finanzierungspartner und Großaktionäre in die Transformation der Baywa.
Baywa hat Hunderte Arbeitsplätze abgebaut
In der Belegschaft will die Baywa insgesamt 1.300 Vollzeitstellen streichen, davon ist mehr als die Hälfte bereits abgebaut. Bei 15 von 26 zur Schließung vorgesehenen Standorten gibt es dafür schon ein konkretes Datum. Baywa-Chef Frank Hiller lobte die Fortschritte als „klares Signal an Kunden und Lieferanten“.
Die Baywa sei auf einem guten Weg und konzentriere sich wieder auf ihr Kerngeschäft.
Hohe Verluste im vergangenen Jahr
Baywa steckt tief in der Krise. In den ersten neun Monaten 2024 hatte der Konzern inklusive Baywa r.e. über 640 Mill. Euro Nettoverlust geschrieben. Ursache der Schieflage ist eine missglückte Expansion auf Kredit im vergangenen Jahrzehnt. Die aus der Genossenschaftsbewegung hervorgegangene Baywa ist der größte deutsche Agrarhändler und spielt eine wichtige Rolle für die Landwirtschaft und Lebensmittelversorgung im Süden und Osten Deutschlands.