Beiersdorf verliert Tempo
Der Konsumgüterkonzern Beiersdorf stellt sich nach einem neuen Rekordjahr 2024 auf ein gebremstes Wachstumstempo ein. Der Hautpflegemarkt werde wohl langsamer wachsen als noch im vergangenen Jahr, begründete der Dax-Konzern am Donnerstag seinen Ausblick. Für 2025 stellte der Nivea- und Tesa-Hersteller auch deshalb ein organisches Umsatzwachstum von 4 bis 6% in Aussicht. Im abgelaufenen Jahr kletterte der organische Umsatz noch um 6,5% auf den Rekordwert von 9,9 Mrd. Euro, 2023 lag der Zuwachs sogar bei 10,8%. Die operative Umsatzrendite soll 2025 leicht steigen. Die Aktionäre umgarnt Beiersdorf mit einem erneuten Programm zum Rückkauf eigener Aktien im Volumen von 500 Mill. Euro. Die Dividende soll konstant bei dem Vorjahreswert von einem Euro je Aktie liegen.
„Die starken Ergebnisse 2024 markieren für Beiersdorf einen weiteren Meilenstein auf dem Weg, das beste Hautpflegeunternehmen der Welt zu werden“, sagte der seit Mai 2021 amtierende Konzernchef Vincent Warnery, dessen Vertrag vom Aufsichtsrat bis Ende 2030 verlängert wurde. „Mit unserer Konzernprognose für 2025 gehen wir davon aus, dass wir auch in diesem Jahr den Markt übertreffen werden“, betonte er.
Während der Konzernumsatz 2024 erstmals an der Marke von 10 Mrd. Euro kratzte, kletterte der organische Gewinn (Ebit ohne Sondereffekte) trotz gestiegener Investitionen auf 1,370 (Vorjahr: 1,268) Mrd. Euro. Die Ebit-Umsatzrendite erreichte 13,9 (13,4)%. Unter dem Strich verdiente der Hamburger Konzern 928 (749) Mill. Euro.
Luxus-Marke La Prairie bremst Umsatzrückgang
Die Kernmarke Nivea fuhr dabei mit einem organischen Wachstum von 9% einen Umsatz von 5,6 Mrd. Euro ein. Die kriselnde Luxus-Marke La Prairie litt weiter unter der Konsumschwäche in China, konnte ihren Umsatzrückgang aber auf 6,2% bremsen. Auch Konkurrent L'Oreal bekam die Zurückhaltung der Verbraucher in der Volksrepublik zu spüren. Aber auch in den USA lief es für die Franzosen nicht rund. L'Oreal hatte ein geringeres Umsatzwachstum erzielt als von Analysten prognostiziert.
Der kleinere Konzernbereich Tesa verbuchte ein organisches Umsatzwachstum von 1,9% auf 1,7 Mrd. Euro. Dabei wuchsen die Umsätze im Geschäft mit der Industrie. Das Geschäft mit den Verbrauchern lahmte dagegen. Die Ebit-Umsatzrendite erreichte hier 16,3 (16,0)%. 2025 rechnet Beiersdorf hier mit einem Umsatzplus von einem bis 3% – die Umsatzrendite könnte dabei sogar leicht auf 16% schrumpfen.
Die Hamburger hatten für 2024 ein organisches Umsatzwachstum von 6 bis 8% als Ziel ausgegeben – in diesem Korridor landeten sie dann auch. Konkurrent Henkel hatte ein organisches Umsatzwachstum von 2,5 bis 4,5% in Aussicht gestellt.