Belegschaft übt scharfe Kritik an Lufthansa-Vorstand
hei Frankfurt
Die Lufthansa-Mitarbeiter haben in einem offenen Brief an den Vorstand harsche Kritik an Krisenmanagement und Personalpolitik geübt. In dem von Austrian Wings veröffentlichten Schreiben charakterisieren sie „eine Personalpolitik, die auf ein gegenseitiges Ausspielen der Beschäftigtengruppen angelegt ist“, um damit „langfristig tarifliche und betriebliche (Kosten-)Strukturen abzusenken“, als schwere Belastung im Verhältnis zwischen Vorstand und Mitarbeitern. Diese „Ideologie“ gipfelte aus Sicht der Beschäftigten in Kündigungen bei Konzerntöchtern „und einer Kündigungsdrohung für über tausend Cockpitmitarbeiter (…) sowie „einem vierstelligen kabinen- und bodenseitigen Personalüberhang, der abgebaut werden sollte“. Das während der Pandemie aufgelegte Stellenabbauprogramm sei trotz vehementer „Warnungen“ der Mitarbeiter vor Engpässen „betriebsblind“ umgesetzt worden. Die kräftig anziehende Buchungslage sei viel zu lange ignoriert worden. Inzwischen fehlten mancherorts genauso viele Fachkräfte, wie man abgebaut habe.
CEO Carsten Spohr hatte bereits Fehleinschätzungen bei der Redimensionierung der Airline und beim Personalabbau eingeräumt. Der Aufsichtsrat stellte sich nach einer außerordentlichen Sitzung demonstrativ hinter die Konzernführung.