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Biotest-Vorstand empfiehlt Offerte von Grifols

Biotest rechnet sich aus dem Zusammenschluss mit dem spanischen Wettbewerber Grifols Expansionschancen aus und den Wiedereinstieg ins US-Geschäft.

Biotest-Vorstand empfiehlt Offerte von Grifols

swa Frankfurt

Vorstand und Aufsichtsrat von Biotest befürworten die Übernahmeofferte des spanischen Wettbewerbers Grifols. Beide Gremien empfehlen den Aktionären, das Angebot anzunehmen, heißt es in einer Mitteilung. Nach eingehender Prüfung seien Vorstand und Aufsichtsrat unabhängig voneinander zu der Einschätzung gelangt, dass die von der Bieterin angebotene Gegenleistung angemessen sei und die Durchführung des Angebots im Interesse der Biotest und ihrer Aktionäre liege. In ihrer Beurteilung der Angemessenheit des Angebots aus finanzieller Sicht seien die Organvertreter von der Investmentbank Rothschild & Co beraten worden. Grifols bietet 43 Euro je Stammaktie und 37 Euro je Vorzugsaktie von Biotest in bar.

Mehr Mittel für Forschung

Mit der Fusion ergebe sich die Chance, die Kräfte von Grifols und Biotest im Geschäft mit Blutplasma zu bündeln, um eine größere Ressourcenverfügbarkeit sowie eine größere Produktpalette zu erreichen, erläutert das Unternehmen. Die von Grifols vorgesehene Aufstockung der Mittel für Forschung und Entwicklung der Biotest könnte zudem die Produktentwicklung und -herstellung schneller vorantreiben, als dies für Biotest allein möglich wäre.

Wieder Zugriff auf US-Plasma

Zentraler Vorteil des Zusammenschlusses ist es, dass Biotest in dem neuen Verbund ihre Produkte wieder in den USA vermarkten kann. Die wichtige und lukrative Region kann Biotest seit der Übernahme durch die chinesische Creat nicht mehr direkt bedienen, weil das Unternehmen seine Sammelstellen für Blutplasma dort abgeben musste, damit die US-Behörde für Auslandsinvestitionen CFIUS den Deal genehmigt  –  das war ein schwerer Aderlass für Biotest. Die Zentren wurden damals für 286 Mill. Dollar von Grifols übernommen. Biotest war seitdem bemüht, das Netzwerk an Sammelstellen in Europa zu erweitern. In den USA dürfen Produkte nur dann in den Markt gebracht werden, wenn das Plasma auch in den Vereinigten Staaten gespendet wurde. Mit dem Eigentümerwechsel hätte Biotest künftig wieder Zugriff auf amerikanisches Blutplasma und könnte damit auch die neue Produktionsanlage in Dreieich versorgen.