Blackstone plant große Akquisition in China
nh Schanghai
Der im chinesischen Immobilienmarkt bereits mehrfach engagierte US-Private-Equity-Riese Blackstone Group fädelt seinen bislang größten Deal im Reich der Mitte ein. Am Mittwoch legte Blackstone eine freundliche Offerte für den an der Hongkonger Börse notierten angesehenen chinesischen Büroimmobilienentwickler Soho China Ltd. im Umfang von 3,05 Mrd. Dollar (gut 2,5 Mrd. Euro) vor. Das Angebot für eine Übernahme der Titel zu 5 HK-Dollar je Aktie beinhaltet eine Prämie zum letzten Schlusskurs von 31,6%. Der Handel mit Soho China wurde am Mittwoch in Hongkong vorläufig ausgesetzt.
Gründer geben Mehrheit ab
Der Übernahme von Soho China dürfte wenig entgegenstehen, nachdem das über eine Aktienmehrheit verfügende Gründerduo von Chairman Pan Shiyi und Chief Executive Zhang Xin eine entsprechende Verkaufsvereinbarung mit Blackstone getroffen hat. Sie wollen allerdings mit einer Restbeteiligung von 9% auch künftig investiert bleiben. Die in Peking ansässige Soho-Gruppe gilt schon seit längerem als ein mögliches Übernahmeobjekt. Im März vergangenen Jahres hatte Soho bereits wissen lassen, dass man in Verhandlungen mit einem ausländischen Interessenten stehe. Im August 2020 hieß es dann allerdings, dass alle diesbezüglichen Gespräche wieder abgebrochen seien worden. Dabei scheinen zeitweilige Beeinträchtigungen durch die Corona-Epidemie eine Rolle gespielt zu haben. Einer Mitteilung vom Mittwoch zufolge soll die Soho-Aktie auch künftig auf dem Kurszettel der Hongkonger Börse verbleiben. Blackstone wird für die Transaktion von der Investmentbank Goldman Sachs beraten.
Fokus auf Asien
Wie Blackstone am Mittwoch wissen ließ, ist man bereits seit 2008 im chinesischen Gewerbeimmobilienmarkt mit Büro- und Einzelhandelsobjekten sowie Logistikaktiva vertreten, die sich auf eine Gesamtfläche über mehr als sechs Millionen Quadratmeter erstrecken. Blackstone hatte zuletzt angedeutet, dass man verstärkt nach Objekten auf asiatischen Märkten Ausschau hält, und will dem Vernehmen nach auch einen neuen asienbezogenen Beteiligungsfonds aufziehen, mit dem rund 5 Mrd. Dollar eingeworben werden sollen.