BMW kürzt die Dividende
BMW kürzt Dividende nach Gewinnrückgang
Tiefrotes Finanzergebnis trübt Konzernresultat vor Steuern
sck München
Nach einem rückläufigen Konzernüberschuss hat BMW angekündigt, ihre Dividende zu reduzieren. Der Münchner Auto- und Motorradhersteller plant für 2023 eine Dividende je Stammaktie von 6 Euro und für die stimmrechtslose Vorzugsaktie 6,02 Euro. Das wären jeweils 2,50 Euro weniger. Die Ausschüttungssumme von 3,8 Mrd. Euro entspräche 33,7% des erzielten Konzernüberschusses. Ein Jahr zuvor überwies das Dax-Mitglied rekordhohe 5,4 Mrd. Euro – eine Ausschüttungsquote von 30,6%.
Wie das Unternehmen eine Woche vor der Bilanzvorlage mitteilte, schrumpfte im vergangenen Jahr der Konzernüberschuss um mehr als ein Drittel oder 6,4 Mrd. auf 12,1 Mrd. Euro. BMW lag damit im Rahmen der Analystenschätzungen. Positive Bewertungseffekte aus der mehrheitlichen Übernahme der China-Aktivitäten mit dem Joint-Venture-Partner Brilliance trieben 2022 den Nettogewinn auf einen firmeneigenen Bestwert. Ein solcher Einmaleffekt ließ sich 2023 nicht wiederholen.
Sondereffekt entfällt
Das Konzernergebnis vor Steuern fiel allerdings mit 17,1 Mrd. Euro um rund 300 Mill. Euro niedriger aus als von Analysten prognostiziert. 2022 erwirtschaftete BMW 23,5 Mrd. Euro. Hauptgrund dafür war ein tiefrotes Finanzergebnis. Die Münchner verbuchten bei dieser Erfolgsposition −1,4 Mrd. Euro infolge negativer Bewertungseffekte (Abschreibungen auf das Joint Venture). Ein Jahr zuvor verzeichnete BMW auf dieser Ebene noch ein Plus von 9,5 Mrd. Euro. Seinerzeit profitierte das Unternehmen von der Neubewertung seiner Anteile am chinesischen Gemeinschaftsunternehmen im Zuge der erstmaligen Vollkonsolidierung. Das
bescherte BMW einen Sonderertrag von 7,7 Mrd. Euro.
Die Anleger reagierten auf die Nachricht vergrätzt, obgleich die operativen Eckzahlen weitgehend im Rahmen der Markterwartungen lagen. Nach anfänglichen Kursgewinnen drehte die BMW-Stammaktie im Xetra-Handel ins Minus und verlor zeitweise 3,3% auf 104,90 Euro an Wert.
Punktlandung bei der Marge
Trotz Währungsbelastungen erlöste der Konzern mit 155,4 Mrd. Euro (+9%) etwas mehr als von Banken geschätzt. Der Löwenanteil davon entfiel auf die Autosparte mit 132,3 Mrd. Euro (+7%).
Das Kerngeschäft Automobile erwies sich als solider Ergebnisbringer. Mit
13 Mrd. Euro (+22%) an Gewinn vor Zinsen und Steuern (Ebit) steuerte das größte Geschäftsfeld von BMW rund 70% zum operativen Konzerngewinn bei. Letzterer sprang um fast ein Drittel auf 18,5 Mrd. Euro. Konsolidierungseffekte trugen
2,2 Mrd. Euro zum Gewinnschub bei.
Die Profitabilität der Autosparte erreichte eine Punktlandung. Die operative Umsatzrendite des Bereichs stieg um1,2 Prozentpunkte auf 9,8%. BMW lag damit in der Mitte der für 2023 angestrebten Zielbandbreite von 9 bis 10,5%.