Pharmaverpackungen

Boom der Abnehmspritzen treibt Schott Pharma an

Schott Pharma hat frühzeitig die Kapazitäten für Abnehmspritzen ausgebaut. Jetzt erntet das Unternehmen aus Mainz den Umsatzzuwachs. Investoren haben indes noch mehr erwartet.

Boom der Abnehmspritzen treibt Schott Pharma an

Abnehmspritzen treiben Schott Pharma an

Gemischte Zahlen lassen Kurs im Verlauf schwanken − Margen-Prognose enttäuscht

cru Frankfurt

Schott Pharma hat durchwachsene Zahlen für das Geschäftsjahr vorgelegt. Entsprechend ging der Kurs am Donnerstag auf Berg- und Talfahrt. Auf deutliche Gewinne zum Handelsstart für die Aktie des Spezialisten für Polymerspritzen, Karpulen und Glasspritzen, die unter anderem mit neuen Medikamenten gegen Fettleibigkeit vorbefüllbar sind, folgte ein Rekordtief von 25,50 Euro, bevor es wieder deutlich aufwärts ging. Später am Tag notierte die Aktie kaum verändert.

Das Unternehmen aus dem Portfolio der Carl-Zeiss-Stiftung war im vergangenen Jahr zum Ausgabepreis von 27 Euro je Aktie neu an die Börse gekommen und ist im September nach neun Monaten im SDax in den MDax aufgestiegen. Seit dem Rekordhoch im März 2024 bei einem Kurs von 43,40 Euro hat sich indes die Marktkapitalisierung um ein Drittel auf 3,9 Mrd. Euro verringert, seit Jahresbeginn um knapp ein Viertel, und der Kurs liegt jetzt bei rund 26 Euro.

Laut J.P. -Morgan-Analyst David Adlington verfehlte der Umsatz des Unternehmens aus Mainz, der im Gesamtjahr um 7% auf 957 Mill. Euro geklettert ist, um 2% die Konsensschätzung. Das operative Ergebnis (Ebitda) habe die Markterwartung hingegen um 4% übertroffen. Ähnlich äußerte sich die UBS. Der Umsatz entspreche den Erwartungen, während die Ergebniskennziffern knapp darüber lägen, schrieb Analyst Olivier Calvet. Die Ziele für das neue Geschäftsjahr seien umsatzseitig ebenfalls erwartungsgemäß, wogegen die Planung für das operative Ergebnis (Ebitda) ein wenig enttäusche.

Kapazitäten erweitert

Dank der anhaltend starken Nachfrage nach vorfüllbaren Spritzen sprang der operative Gewinn im abgelaufenen Geschäftsjahr 2023/24 um 8% auf 258 Mill. Euro nach oben. Besonders stark war das vierte Quartal: Dank Kapazitätserweiterungen legte das Ergebnis in diesem Zeitraum um 28% zu.

Doch die Margen-Prognose für das neue Geschäftsjahr liegt unter den Erwartungen. Schott Pharma geht davon aus, dass die operative Rendite (Ebitda-Marge) 2024/25 in etwa auf dem Vorjahresniveau von 26,9% bleiben wird.

Das Unternehmen will im neuen Jahr weiter wachsen und den Vertrieb besonders lukrativer Produkte vorantreiben. „Der Markt für injizierbare Medikamente bietet weiterhin großes Potenzial für unser Geschäft“, schrieben Konzernchef Andreas Reisse und Finanzchefin Almuth Steinkühler in einem Brief an die Aktionäre. Doch der Ausblick auf das neue Geschäftsjahr liegt laut Jefferies-Analyst James Vane-Tempest unter den ursprünglichen Erwartungen.

In den zwölf Monaten bis Ende September 2025 will der Vorstand den Erlös währungsbereinigt um einen hohen einstelligen Prozentsatz steigern. Davon soll als Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) prozentual etwa so viel hängen bleiben wie im 2023/24. Dabei setzt der Vorstand auf „Maßnahmen zur nachhaltigen Steigerung der Kosteneffizienz“. Die Marge lag im abgelaufenen Jahr währungsbereinigt bei 27,8%.

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