Broadcom rutscht in die roten Zahlen
Der US-Chiphersteller Broadcom hat trotz der hohen Nachfrage nach Produkten rund um Künstliche Intelligenz (KI) einen Verlust eingefahren. Unter dem Strich stand im dritten Quartal ein Minus von 1,88 Mrd. Dollar, wie der Spezialist für Netzwerk-Chips am Donnerstag mitteilte. Im Vorjahr stand noch ein Gewinn von 3,30 Mrd. Dollar in den Büchern. Der Nettoverlust beinhalte eine Steuerrückstellung von 4,5 Mrd. Dollar. Die Belastung resultiere aus einer Verlagerung von Urheberrechten in die USA im Zuge eines Umbaus der Zuliefererkette
Mit einem Umsatz von 13,07 Mrd. Dollar übertraf das Unternehmen aus Kalifornien aber die Analystenschätzungen von 12,97 Mrd. Dollar. In dem Ende Juli abgeschlossenen dritten Quartal stieg der Umsatz im Jahresvergleich um 47%. Den Ausschlag für den sprunghaften Anstieg gab allerdings die Übernahme der Software-Firma VMware. Ohne ihr Geschäft hätte es ein Plus von 4% gegeben.
Prognose für KI-Geschäft angehoben
Angesichts der ungebrochen hohen Nachfrage nach Netzwerkausrüstung und wachsenden Bestellungen für kundenspezifische Chips hob Broadcom die Prognose für sein KI-Geschäft an. Für das laufende Jahr rechnet das Unternehmen in dem Bereich nun mit Einnahmen von 12 Mrd. Dollar, statt der zuvor angepeilten 11 Mrd. Dollar.
Die Anleger konnten das Zahlenwerk und die angehobene Prognose nicht überzeugen. Die Broadcom-Aktien gaben im nachbörslichen Handel zwischenzeitlich um mehr als 5% nach. Broadcom war in den vergangenen Jahren unter anderem durch Übernahmen stark gewachsen. Produkte der Firma finden sich unter anderem in Rechenzentren sowie Autos und Smartphones. Zu den Kunden gehört auch Apple.