BSH Hausgeräte gelingt Rückkehr zu Wachstum
BSH Hausgeräte gelingt
Rückkehr zu Wachstum
Tochterfirma von Bosch will weiter Marktanteile gewinnen
jh München
Die Bosch-Tochterfirma BSH, Marktführer in Europa für Hausgeräte, ist im vergangenen Jahr auf den Wachstumspfad zurückgekehrt. Für 2025 zeigt sich Matthias Metz, der Vorsitzende der Geschäftsführung, nach einem Umsatzanstieg im ersten Quartal trotz „eines sehr volatilen Umfelds“ optimistisch: „Wir haben vor, dieses Jahr noch stärker zu wachsen“, sagte er in der Jahrespressekonferenz am Konzernsitz in München. 2024 nahm der Erlös um 3% auf 15,3 Mrd. Euro zu. Währungsbereinigt ergibt sich ein Anstieg um 7,5%. Den bisher höchsten Umsatz hatte die BSH 2022 mit 15,9 Mrd. Euro erreicht. Damals hatte ein Boom während der Corona-Pandemie der Branche viel Auftrieb gegeben. 2023 war der Wert um 7% gesunken.
Nach wie vor kämpfen die BSH und die gesamte Branche mit einer schwachen Nachfrage in vielen Märkten. Das wichtige Geschäft mit Einbaugeräten leidet unter der Flaute im Gebäudebau. Die BSH, zu der zwölf Marken wie Bosch, Siemens, Neff und Gaggenau gehören, steigerte nach den Worten von Metz ihre Marktanteile. Der Preisdruck sei stark. Das Unternehmen habe sich höhere Marktanteile aber nicht mit Rabatten erkauft, sondern überzeuge mit Innovationen. Ein Beispiel sind Backöfen, die Gerichte automatisch erkennen und die optimale Einstellung des Geräts vorschlagen.
Ergebnis gesteigert
Ergebniszahlen nennt die BSH nicht. Der Mutterkonzern Bosch gibt nur den Ertrag für das Segment Consumer Goods an, das auch Elektrowerkzeuge enthält. Der Umsatz dieses Segments nahm 2024 um 2% auf 20,3 Mrd. Euro zu. Drei Viertel davon machen die Hausgeräte aus. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern veröffentlicht Bosch in einem Monat. 2023 war es auf 683 (i.V. 753) Mill. Euro gesunken. 2024 habe sich das Ergebnis der BSH ohne Sondereffekte verbessert, berichtete Finanzchef Thorsten Lücke. Auch einschließlich aller Sondereffekte wie Wertberichtigungen und Kosten für Restrukturierungen sei es positiv gewesen.
Das Unternehmen hatte Anfang 2024 angekündigt, bis 2027 rund 3.500 Arbeitsplätze in indirekten Bereichen wie der Verwaltung zu streichen. Am Ende des vergangenen Jahres beschäftigte die BSH etwa 57.000 Menschen. Ein Jahr zuvor waren es rund 60.000.
Konkurrenten wachsen weniger stark
Bis 2015 war die BSH ein Gemeinschaftsunternehmen von Bosch und Siemens. Im vergangenen Jahr schnitt der Konzern mit seinem Umsatzplus von 3% besser ab als große Konkurrenten. Der schwedische Konzern Electrolux mit AEG im Markenportfolio steigerte den Erlös um 1% auf umgerechnet 12,4 Mrd. Euro. Die operative Marge betrug nur 0,8%, Im Jahr zuvor waren es sogar -2,2%.
Der Umsatz des US-amerikanischen Wettbewerbers Whirlpool sank auch wegen des Verkaufs von Konzernteilen um 14,6% auf 16,6 Mrd. Dollar. Für das Unternehmen, zu dem die deutsche Marke Bauknecht gehört, soll sich Bosch interessiert haben, wie im Juni 2024 aus dem Kreis von Investmentbanken zu hören war. Weder der Mutterkonzern noch die BSH äußern sich damals und heute dazu.
Die größten Hausgerätehersteller in der Welt sind die chinesischen Konzerne Midea und Haier. Der deutsche Wettbewerber Miele erzielte im vergangenen Jahr einen Umsatz von 5 Mrd. Euro, 1,7% mehr als im Jahr zuvor.