Carlyle springt bei Thyssen-Marine-Tochter ab
Carlyle springt bei
Thyssen-Marine-Tochter ab
Stahl-Lieferung an VW aus neuer Direktreduktionsanlage
ab Köln
Es ist ein herber Rückschlag für Thyssenkrupp-Chef Miguel López: Der Finanzinvestor Carlyle hat sich aus dem Bieterprozess um eine Beteiligung an der Marinesparte von Thyssenkrupp zurückgezogen. Thyssenkrupp bestätigte entsprechende Informationen von Reuters. „Trotz des Ausstiegs von Carlyle halten wir an dem eingeschlagenen Weg der Verselbständigung von Thyssenkrupp Marine Systems fest“, erklären die Essener. Zugleich werde weiterhin mit der Bundesregierung über eine Beteiligung gesprochen.
Ursprünglich wollte Thyssenkrupp die Marinesparte in ein Gemeinschaftsunternehmen mit Carlyle und der KfW einbringen. Carlyle, mit der seit Monaten exklusiv verhandelt wird, wäre dabei in die Mehrheit gegangen. Derweil wäre der Staat mit einer Minderheit eingestiegen, um seine industriepolitischen Interessen zu wahren. Zudem war der Staat aus Sicht des Private-Equity-Investors ein wichtiger Partner, geht es im Marineschiffbau doch um erhebliche Anzahlungen, für die Garantiegeber benötigt werden.
Konsolidierung
Den Weg der Verselbständigung will Thyssenkrupp nun offenbar über einen Spin-off einläuten. Zugleich „bleiben wir für industrielle Partnerschaften offen“, heißt es. Thyssenkrupp sei davon überzeugt, dass der Marinebereich in eigenständiger Aufstellung die Wachstumschancen am besten nutzen könne. „Zudem bietet die Eigenständigkeit eine gute Ausgangsposition für eine mögliche nationale und europäische Konsolidierung.“
Derweil hat die angeschlagene Stahlsparte mit Volkswagen ein Memorandum of Understandigung zur Lieferung von CO2-reduziertem Stahl aus der im Bau befindlichen Direktreduktionsanlage unterzeichnet. Das Großprojekt hatte Thyssenkrupp jüngst auf den Prüfstand gestellt.