Carrefour prüft Auslandstöchter
wü Paris
Der französische Einzelhandelsriese Carrefour will seine ausländischen Tochtergesellschaften auf den Prüfstand stellen. Im Rahmen der Vorbereitung des nächsten Strategieplans habe der Konzern begonnen, über die kritische Größe seiner internationalen Tochtergesellschaften, mögliche Konsolidierungen, Allianzen oder Verkäufe dieser nachzudenken, erklärte ein Sprecher des Konzerns. Es sei jedoch noch keine Entscheidung gefallen. Das Wirtschaftsmagazin „Challenges“ hatte zuvor berichtet, Carrefour plane, ihre Töchter in Polen und Taiwan zu verkaufen, und habe deshalb KPMG beauftragt, bei ihnen Rechnungsprüfungen durchzuführen. Der Einzelhändler denke auch über den Verkauf seiner Aktivitäten in Italien und Argentinien nach, da er dort nicht die kritische Größe habe. Der Verkauf der Töchter in Polen und Taiwan könnte Carrefour bis zu 1,5 Mrd. Euro bringen, schätzen die Analysten von Bryan, Garnier & Co. Dieses Geld könnte der Konzern ganz oder teilweise über Aktienrückkaufprogramme oder Dividenden an seine Aktionäre weitergeben. Carrefour-Chef Alexandre Bompard hatte Anfang 2018 seinen auf fünf Jahre angelegten Strategieplan vorgestellt. Das Mandat Bompards wurde gerade für drei Jahre verlängert.