CEO von Euler Hermes macht Exporteuren Mut

Verstraete: Chancen in den BRICS-Staaten und Iran

CEO von Euler Hermes macht Exporteuren Mut

jh München – Wilfried Verstraete rät Exporteuren, sich von der Wirtschaftsschwäche in den BRICS-Staaten Brasilien und Russland nicht entmutigen zu lassen. “Es gibt immer Gewinner und Verlierer”, sagte der Vorstandsvorsitzende des weltgrößten Kreditversicherers Euler Hermes im Gespräch mit der Börsen-Zeitung. Erfolgreiche und attraktive Geschäftspartner ließen sich auch in Ländern oder Branchen finden, die mit Schwierigkeiten zu kämpfen hätten. “Entscheidend ist, diese Gewinner zu identifizieren und die Verlierer zu meiden.” Das gelte auch für China, wo sich das Wirtschaftswachstum abgeschwächt hat.Verstraete empfiehlt Exporteuren gleichwohl, mit Vorsicht zu agieren. So erwartet Euler Hermes, dass die Zahl der Unternehmensinsolvenzen im nächsten Jahr in China um 20 % und in Brasilien um 18 % steigt. Der Trend, Rechnungen immer später zu begleichen, besonders in China, besorgt den Chef des Tochterunternehmens der Allianz.Mit Blick auf Iran warnt er vor der relativ unsicheren Rechtslage, zum Beispiel für Insolvenzverfahren. Insgesamt ist Verstraete aber optimistisch, wenn 2016 die Sanktionen gegen das Land aufgehoben würden. Er rechnet mit einem Boom wegen des großen Nachholbedarfs an Investitions- und Konsumgütern. “Der Appetit der deutschen Exporteure ist sehr groß.” Diesen Eindruck vermittelten ihm die vielen Anfragen, die Euler Hermes schon jetzt zur Wirtschaftslage Irans erhalte. “Noch dürfen wir keine Versicherung anbieten, aber wir bereiten uns vor.” Sanktionen im Zusammenhang mit Finanzdienstleistungen würden oft erst zuletzt beendet.—– Gespräch Seite 7