Erholung bleibt aus

Chemieindustrie kürzt Prognose

Die deutsche Chemieindustrie schreibt das Geschäftsjahr 2024 ab und rechnet nicht mehr mit einem Umsatzwachstum. Der Branchenverband VCI revidiert die Prognose.

Chemieindustrie kürzt Prognose

Chemieindustrie
kürzt Prognose

swa Frankfurt

Nach anhaltend schwachem Geschäft rechnet die deutsche Chemieindustrie nicht mehr mit einer Erholung im laufenden Jahr. „Unsere Industrie befindet sich in einer schweren Rezession. Die Nachfrage nach chemischen Produkten sinkt weiter, auch das Pharmageschäft schwächelt“, erklärte der Hauptgeschäftsführer des Verbands der Chemischen Industrie (VCI), Wolfgang Große Entrup, am Mittwoch. Der VCI passt seine Prognose an und erwartet nun 2024 statt eines leichten Wachstums einen Umsatzrückgang um 2%. Für das Produktionswachstum wird die Erwartung von zuvor 3,5% auf nur noch 2% zurückgeschraubt. Sowohl der Inlandsumsatz als auch das Auslandsgeschäft sind laut VCI rückläufig.

Jefferies zuversichtlich

Erste Analysten blicken inzwischen mit etwas mehr Zuversicht auf die Branche. Nach Einschätzung des Investmenthauses Jefferies stehen die Zeichen insgesamt auf Erholung. „Feeling alive in 25!“, titelte Chris Counihan laut dpa-afx in einer am Mittwoch vorliegenden Analyse. Vor allem die Aussichten für breit aufgestellte Chemiekonzerne wie zum Beispiel BASF und Produzenten von Commodity Chemicals erschienen erstmals seit drei Jahren wieder besser.

So verbessere sich die Profitabilität bei der Herstellung, und angesichts einer noch immer sehr niedrigen Auslastung der Produktionsanlagen würde jegliche Nachfrageerholung und eine damit steigende Auslastung stark auf die Gewinne durchschlagen. Zudem hätten viele Unternehmen ihre Hausaufgaben auf der Kostenseite gemacht und seien hier nun viel flexibler.

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