Fahrradleihe-Riese

Chinesische Hellobike bläst US-Börsengang ab

Der Fahrradleihe-Riese Hellobike hat seine IPO-Pläne in New York auf Eis gelegt. Chinas Regulierungskampagne von Tech-Firmen hat bei dem Unternehmen für ein Umdenken gesorgt.

Chinesische Hellobike bläst US-Börsengang ab

nh Schanghai

Chinas ausufernde Regulierungskampagne von Tech-Firmen wirft nun auch die Börsenpläne des Fahrradleihe-Riesen Hello­bike über den Haufen. Einer Mitteilung zufolge hat Hellobike ihren Antrag für ein Initial Public Offering an einer der New Yorker Börsen förmlich zurückgezogen. Die in Schanghai ansässige und vom Technologieriesen Ant Group als Finanzinvestor maßgeblich unterstützte Hellobike hatte im April ihre Listingpläne in den USA annonciert und mit Credit Suisse, Morgan Stanley und China International Capital Corp. (CICC) auch entsprechende Emissionsbegleiter angeheuert.

Der Rückzug von Hellobike steht im direkten Zusammenhang mit drastisch verschärften Restriktionen und neuen Datensicherheitsauflagen für chinesische Tech-Firmen, die Börsengänge in den USA auf absehbare Zeit vor unüberwindbare Hindernisse stellen. Anfang Juli hatten chinesische Behörden den Fahrdienstriesen Didi nur wenige Tage nach seinem Börsendebüt in New York wegen Datensicherheitsbelangen mit Strafmaßnahmen überzogen.

Zudem wurde ein neuer Regelkatalog aufgestellt, der chinesische Börsengänge in den USA einem gesonderten Prüfungs- und Genehmigungsverfahren unterstellt, nachdem Didi ihr US-IPO offensichtlich gegen den Willen Pekings durchgezogen hatte. Das Vorgehen gegen Didi und eine ganze Reihe anderer in den USA gelisteter chinesischer Firmen hat zu drastischen Kursverlusten geführt und auch das Emissionsklima an der Wall Street vergiftet.