Chipherstellern droht Abschwung wegen Rezession
Bloomberg/sck München
Der seit Jahren laufende Boom der Halbleiterindustrie neigt sich dem Ende zu. Zu diesem Ergebnis kommt die Nachrichtenagentur Bloomberg in einer Umfrage unter Analysten. Den Chipherstellern droht demnach ein rascher Geschäftseinbruch infolge der drohenden weltweiten Rezession. Die Produzenten von Halbleiterkomponenten für industrielle Anwendungen und für die Konsumgebrauch gehören zu den sogenannten Frühindikatoren. Das heißt, dieser Wirtschaftszweig bekommt als Erster nachhaltige Umbrüche in der Konjunktur zu spüren.
Den Angaben zufolge stecken die Halbleiterfertiger zunehmend in einem Dilemma. Denn aufgrund der zuletzt starken Engpässe bei der Versorgung wichtiger Industriezweige mit Mikrochips (darunter die Autoindustrie) bauen die Anbieter derzeit weltweite ihre Kapazitäten aus, während auf der anderen Seite aufgrund des erwarteten Konjunktureinbruchs auf kurze Sicht die Nachfrage in den Keller gehen dürfte. Die Folge wäre, dass die Chiphersteller ihre Investitionsausgaben schrittweise drosseln könnten, obgleich ein starker Wettstreit zwischen den USA, Westeuropa und Asien (ohne China) über die Vorherrschaft in dieser Schlüsselindustrie ausgebrochen ist. Vor allem Washington und Brüssel fördern die Branche mit staatlichen Subventionen in Milliardenhöhe, um den Abstand zu Asien zu verringern
Wie Bloomberg ausführte, beklagten sich Unternehmen wie Nvidia zuletzt über einen Einbruch ihrer Kernaktivitäten von über 40%, und Micron berichtete über eine deutlich nachlassende Nachfrage in vielen Geschäftsbereichen.