Neuer globaler Standard

CO2-Strafzahlungen in Schifffahrt ab 2028

In der Seeschifffahrt soll künftig ein globaler Standard zur Reduzierung klimaschädlicher Emissionen gelten. Ab 2028 drohen Strafzahlungen.

CO2-Strafzahlungen in Schifffahrt ab 2028

CO2-Strafzahlungen in Schifffahrt ab 2028

dpa-afx London

Die Mitgliedsländer der internationalen Seeschifffahrtsorganisation IMO haben sich auf einen globalen Standard zur schrittweisen Reduzierung der Treibhausgasemissionen im Seeverkehr geeinigt. Ab 2028 wird für jedes Schiff, das einen bestimmten CO2-Grenzwert überschreitet, eine Geldstrafe fällig, wie das IMO, eine Sonderorganisation der Vereinten Nationen, mitteilte. Diese liegt nach Angaben der EU-Kommission zunächst bei 100 Dollar pro Tonne CO2, bei höheren Überschreitungen steige die Strafe. Das Abkommen muss im Oktober noch rechtsverbindlich bestätigt werden.

Die EU-Kommission schrieb von einer „historischen Vereinbarung im Kampf gegen den Klimawandel“ sowie einem „bedeutenden Schritt hin zur Klimaneutralität der globalen Schifffahrt bis 2050“. Auch wenn die Einigung noch nicht den vollen Beitrag des Sektors zur Erreichung der Ziele des Pariser Abkommens gewährleiste, bilde sie doch eine solide Grundlage für die notwendige Energiewende in der Schifffahrt.

Einnahmen für neue Kraftstoffe

Die CO2-Bepreisung werde Einnahmen in Höhe von schätzungsweise 11 bis 13 Mrd. Dollar pro Jahr generieren. Das Geld werde zur Förderung der Entwicklung und des Einsatzes von emissionsfreien oder nahezu emissionsfreien Kraftstoffen verwendet, so die EU-Kommission.

Die IMO-Strategie von 2023 legt einen Fahrplan für die Reduzierung der Treibhausgasemissionen der weltweiten Schifffahrt fest. Ziel ist es, die Emissionen bis 2030 um mindestens 20% und bis 2040 um mindestens 70% zu senken, jeweils im Vergleich zum Stand von 2008. Bis etwa 2050 sollen Netto-Null-Emissionen erreicht werden. Die Schifffahrt ist für 2 bis 3% der weltweiten Treibhausgasemissionen verantwortlich.